Das Lauerhofer Feld ist ein Projekt der Stadt Lübeck. Auf dem Gebiet der ehemaligen gleichnamigen Kleingartensiedlung sind eine ganze Reihe mehrgeschossiger Wohngebäude sowie Reihen- und Doppelhäuser geplant. Rund 400 Wohneinheiten sollen für etwa 1000 Bürger zur neuen Heimat werden. Ein Spielplatz, eine Kita, Grünanlagen, eine Quartiersgarage und mehrere Parkplätze sollen das Lauerhofer Feld zu einem attraktiven Wohngebiet machen. Verpflichtende Photovoltaikanlagen, KfW-55-Standard-Bauten und ein Kalt-Nahwärmenetz sollen das Neubaugebiet nachhaltig machen.
Aber noch ist eben nichts davon zu sehen und viele Fragen sind noch ungeklärt – wie zum Beispiel, wer die Mehrfamilienhäuser baut oder wie viele Sozialwohnungen es geben wird.
„Die Arbeiten im Untergrund sind alle abgeschlossen“, sagt Grunwald. Damit sei die erste Ausbaustufe – die Erschließung – beendet. Auch Jan Henningsen nickt. Er ist von der KWL, einer Tochtergesellschaft der Hansestadt. Sie hat die Erschließungsmaßnahmen übernommen. „Zu sehen ist jetzt für Laien noch nicht viel, weil vieles im Untergrund passiert ist. Was man sehen kann, ist die provisorische Baustraße“, sagt Henningsen. Diese werde wohl 2030 endgültig ausgebaut. Doch jetzt seien die Aufgaben der Stadt erst einmal erledigt. „Wir räumen jetzt das Feld, damit die privaten Häuslebauer loslegen können“, sagt Sandra Grunwald.
Das heißt: Wenn Bürger jetzt an der Schlutuper Straße vorbeigehen oder -fahren, werden sie in den kommenden Monaten nur wenig Aktivitäten beobachten können.Zwar wurden im November die 14 Grundstücke für die Doppelhäuser vergeben, die nun bebaut werden können.Und noch in diesem Jahr sollen die Erbbaurechtsverträge mit der Stadt unterschrieben sein, danach könnten die privaten Bauherren die ersten Spatenstiche setzen. Doch realistischer ist eher ein Baubeginn im Frühjahr. Schließlich müssen die Bauherren ihre Baufirmen finden und sich mit ihnen konkret absprechen, bevor es dort losgehen kann.Auch auf den anderen Baufeldern geht es weiter – zumindest im Hintergrund. Auf den Flächen direkt entlang der Schlutuper Straße sollen mehrere mehrgeschossige Wohngebäude entstehen. „Wie viele genau, wissen wir noch nicht“, sagt Sandra Grunwald. „Das entscheidet der Investor.“ Und der ist noch nicht gefunden.
Es gab eine Ausschreibung, die ist bereits beendet. Ein Interessent hat sich laut Grunwald beworben. Nun müsse die Bürgerschaft über die Vergabe entscheiden – im Moment sei das für April 2026 geplant.
Sollte der Bewerber den Zuschlag erhalten, müsse noch der Kaufvertrag abgeschlossen werden. Erst danach stehe fest, wie die mehrgeschossigen Gebäude aussehen werden. Die Vorgabe der Stadt ist allerdings, dass die Mehrfamilienhäuser drei bis vier Geschosse haben sollen. „Der Investor hat auch die Möglichkeit, ein Kleingewerbe direkt am Kirchplatz anzusiedeln – zum Beispiel eine Bäckerei oder Arztpraxis“, erklärt Grunwald.
Im Idealfall sind auch Sozialwohnungen vorgesehen – das ist zumindest der Wunsch der Hansestadt. Das hänge jedoch maßgeblich davon ab, ob das Land den Bau von Sozialwohnungen fördere, sagt Grunwald. „Es ist noch gar nicht sicher, ob und wie viel das Land geben wird“, sagt sie. Sollte es keine Fördergelder geben, sei der Bau von Sozialwohnungen wirtschaftlich sehr schwierig.
Wo indes kein Zweifel besteht: Im Lauerhofer Feld soll eine neue Kita gebaut werden. Sie ist in unmittelbarer Nähe zu der bereits bestehen Kita St. Philippus geplant. Vorgesehen ist laut Bedarfsplanung der Stadt Lübeck, dass die Kita vier Gruppen führen soll. Die Ausschreibung dafür solle bald erfolgen. „Ob sich St. Philippus darauf bewirbt, kann ich nicht sagen“, so Grunwald.