Die Stadtverwaltung hatte das Potenzial dieses Bereiches erkannt und mit externen Büros ein Entwicklungskonzept erarbeitet. Dieses wurde vor einem Jahr vorgestellt. Es schloss auch das Struckbachtal nördlich der Karlstraße mit ein. Angedacht waren eine Uferpromenade, ein Park, Plätze zum Verweilen und eine Fußgängerbrücke zur nördlichen Wallhalbinsel.
Auf 90 Millionen Euro schätzt die Stadt die Kosten, wenn alle vorgeschlagenen Maßnahmen realisierte worden wären. Für die Umsetzung hatte die Hansestadt auf Städtebaufördermittel gebaut. Doch dieses Vorhaben gibt sie nun auf.
Lübeck hat bereits zwei andere Projekte, die mit diesen Fördermitteln umgesetzt werden – die neue Mitte Moisling und die Sanierung der Altstadt. Für Moisling gab es in diesem Jahr statt der beantragten acht nur drei Millionen Euro, im Vorjahr nur eine. „Die Städtebauförderungsmittel sind mittlerweile fünffach überzeichnet, sodass Kommunen nicht sicher mit Fördermitteln planen können“, teilte die Pressestelle der Stadt mit. Zudem muss die Stadt auch bei externer Förderung einen hohen Eigenanteil leisten. „Aufgrund der prekären öffentlichen Haushalte kann die Finanzierung nicht sichergestellt werden“, schreibt die Stadt.
Die Bauverwaltung empfiehlt daher der Politik, mit der Maßnahme aus der Städtebauförderung auszusteigen. Das schließe nicht aus, zu einem späteren Zeitpunkt wieder einzusteigen. Die Stadtverwaltung betont, dass das Konzept eine gute Grundlage für eine künftige Gebietsentwicklung sei.
Die Stadt hält es für möglich, dass andere öffentliche Projekte oder Bedarfe zum Treiber für eine weitere Entwicklung des Areals werden könnten. In diesem Rahmen wäre es möglich, dass die Hansestadt Einzelmaßnahmen wie zum Beispiel den Brückenschlag über den Wallhafen oder die Schaffung einer Uferpromenade mittelfristig angehe, heißt es in einem Beschlussvorschlag für die Politik. Der Bauausschuss wird am kommenden Montag, 17. November, über das Thema reden.