„Es geht darum, Betroffenen einen direkten und unkomplizierten Weg von der Straße oder aus einer Notunterkunft in einen eigenen Wohnraum zu ermöglichen“, sagt René Bornmann, Abteilungsleiter bei den Sozialen Hilfen der Diakonie Nord Nord Ost. „Einzige Voraussetzung ist, dass die Teilnehmenden seit mindestens sechs Monaten dem Hilfesystem bekannt und in der Lage sind, konkrete Absprachen zu treffen.“
In der Hansestadt Lübeck wurde das Projekt bereits im Jahre 2023 angeschoben, Umsetzung findet es erst jetzt. Die Verantwortung dafür hat die Stadt der Diakonie Nord Nord Ost übertragen. Vorgesehen ist zunächst, das Projekt über drei Jahre laufen zu lassen. „Damit ergänzt ‚Housing First‘ die bestehenden Hilfsangebote der Organisation, wie die Beratungsstellen für Menschen in sozialen Notlagen, das Streetwork-Café ‚Mühle 77‘ und die Suchtberatungsstelle“, erklärt die Diakonie.
„Mittlerweile sind wir mit der Umsetzung gestartet“, berichtet René Bornmann. „Wir stehen im Kontakt mit Privatvermietern sowie den Wohnungsbaugesellschaften und haben gute Aussichten, die geplanten zehn Wohnungen angeboten zu bekommen, um sie dann zu vermitteln.“ Bewerben können sich nach Angaben der Diakonie obdachlose Menschen bei den Lübecker Beratungsstellen der Diakonie Nord Nord Ost in der Wahmstraße 60 sowie in der Moislinger Allee 11a. „Das Interesse ist sehr groß“, sagt Bornmann.
Die Diakonie betont, dass das Angebot auf Freiwilligkeit basiere. „Das heißt, dass wir zwar im Austausch bleiben und unsere Beratung anbieten, sie aber nicht angenommen werden muss“, so René Bornmann. Vermietende, die sich vorstellen können, eine Wohnung für das Projekt zur Verfügung zu stellen, können sich unter hf@diakonie-nordnordost.de melden.