SPD und CDU wollen
Oderstraße wieder öffnen
Zufahrt zur Schwartauer Landstraße gesperrt – Stadt prüft Wunsch, aber ohne Eile.

Von der Oderstraße aus gelangen Vekehrsteilnehmer nicht mehr auf die Schwartauer Landstraße. Die Zufahrt ist baulich blockiert.Foto: Agentur 54°
Lübeck. Wird die umstrittene Verkehrsführung an der Oderstraße wieder geändert? Die SPD-Bürgerschaftsfraktion setzt sich dafür ein. Sie fordert die Rücknahme der Sperrung. Auch die CDU ist mit der aktuellen Situation unzufrieden.

Im Sommer 2024 hatte die Stadt die Aus- und Einfahrt von der Oderstraße in die Schwartauer Landstraße baulich unterbunden. Der Grund: An dieser Kreuzung hatten sich immer wieder Unfälle ereignet. Wer aus der Oderstraße kommt, kann jetzt nur noch in die abgetrennte Parallelfahrbahn der Schwartauer Landstraße einbiegen. An deren nördlichen Ende fahren Verkehrsteilnehmer in Richtung Bad Schwartau weiter. Wer in die Innenstadt will, kommt weiter südlich an der Kreuzung Helgolandstraße auf die Schwartauer Landstraße.

Die Stadt kann mit der aktuellen Lösung leben. Die derzeitige Führung sei konform mit der Straßenverkehrsordnung „und hinsichtlich der Unfallhäufigkeit nach der Schließung unauffällig“, heißt es von der Pressestelle der Stadt. „Somit haben wir derzeit dort vorerst eine funktionale Lösung.“

Die SPD ist weniger zufrieden. Die Maßnahme, die ursprünglich zur Verkehrsberuhigung beitragen sollte, habe sich als kontraproduktiv erwiesen. Sie führe zu erheblichen Einschränkungen für Anwohner sowie für den lokalen Einzelhandel, monieren die Sozialdemokraten.

„Diese Sperrung erschwert den Zugang zum Einkaufszentrum mit Aldi, Lidl, Famila, Stadtbäcker und Apotheke – gerade für ältere Menschen oder Familien mit Kindern ist das ein echtes Problem“, sagt SPD-Bürgerschaftsmitglied Jörg Haltermann. „Die ursprüngliche Regelung war in unseren Augen verkehrstechnisch sinnvoller“, sagt Kristin Blankenburg, verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.

Die Rücknahme der Sperrung sei ohne großen finanziellen Aufwand möglich, argumentiert die SPD. Eine einfache Öffnung der Durchfahrt könne kurzfristig umgesetzt werden und würde zur Entlastung der umliegenden Straßen beitragen. „Wir setzen uns für pragmatische Lösungen ein, die den Alltag der Menschen verbessern – und nicht erschweren“, sagt Jörg Haltermann weiter. Die Fraktion kündigt an, einen entsprechenden Antrag in die nächste Bürgerschaftssitzung einzubringen.

Im Februar dieses Jahres hatte der Bauausschuss bereits beschlossen, dass die Stadt eine Lösung für die Wiederöffnung des Kreuzungsbereichs vorschlagen soll. Der CDU-Politiker Oliver Prieur hatte den Antrag gemeinsam mit Arne-Matz-Ramcke (Grüne) und Dan Teschner (FDP) gestellt. Passiert ist seitdem nichts. „Das Thema schlummert bei der Stadt“, sagt Oliver Prieur.

Er hatte sich von Beginn an gegen eine Schließung der Oderstraßen-Durchfahrt ausgesprochen. Dabei bleibt er. „Die Parallelstraße ist zu eng“, sagt er. Er erneuert seinen Vorschlag, wie eine sinnvolle Regelung aussehen könnte. Die rechte Spur der Schwartauer Landstraße stadtauswärts könnte zu einer Rechtsabbieger-Spur in die Oderstraße werden. Fahrzeuge dürften auch aus der Oderstraße herausfahren, aber nur in Richtung Bad Schwartau. Die rechte Fahrspur der Schwartauer Landstraße könnte dort zu einer Einfädelspur werden. Er hofft auf eine schnelle Lösung.

Die zuständigen Kollegen der planenden Abteilung seien bereits mit dem Thema befasst, betont die Stadtverwaltung. „Sie bearbeiten und prüfen erste Ideen dazu, was möglich wäre.“ Hierbei werde es sich nicht um eine triviale Lösung handeln, da fünf Straßen in einem Knotenpunkt einzubinden seien. „Aufgrund der aktuell begrenzten Mittel und knappen Personalressourcen, müssen die Maßnahmen jedoch nach Priorität bearbeitet werden.“ hvs
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