Soweit zur Theorie. In der Praxis kann beim Teilen von Tabletten aber einiges falsche gemacht werden und birgt Risiken in sich, die oftmals unterschätzt werden. Nicht jede Tablette ist für eine Teilung geeignet, und nicht selten kann das eigenmächtige Verändern der Darreichungsform zu unerwünschten Wirkungen oder gar zu gefährlichen Nebenwirkungen führen. Hier gibt es einiges zu beachten.
Welche Tabletten man teilen darf und wo Vorsicht geboten ist
Die Tablette als Darreichungsform eines Medikaments hat grundsätzlich den Vorteil, dass eine längere Haltbarkeit sowie eine einfache Handhabung gegeben sind. Die darin enthaltene Wirkstoffdosis kann aber nur begrenzt an die individuellen Erfordernisse angepasst werden.
Es gibt viele Gründe, warum man Tabletten bei der Einnahme teilen will/soll:Es sollten nur jene Tabletten geteilt werden, die ausdrücklich dafür vorgesehen sind, also eine Bruchrille oder Bruchkerbe haben und vom Hersteller als teilbar deklariert wurden. Diese Tabletten sind so hergestellt, dass sich der Wirkstoff gleichmäßig in der gesamten Tablette verteilt. So ist sichergestellt, dass beide Hälften die gleiche Menge Wirkstoff enthalten. Je nach Tablette kann sie halbiert, gedrittelt oder manchmal auch geviertelt werden.
Gut zu wissen: Manche Tabletten haben aus rein dekorativen Gründen eine sogenannte Zierbruchrille oder -kerbe. Diese Tabletten sind nicht zum Teilen gedacht, in den Hinweisen ist es sogar ausdrücklich untersagt.
Geteilt werden können:Nur wenn sich im Beipackzettel ein entsprechender Hinweis findet, darf die Tablette bedenkenlos in zwei Hälften geteilt werden.
Nicht teilbar sind hingegen sogenannte Retard-Tabletten.
Diese Medikamente sind so konzipiert, dass sie den Wirkstoff verzögern und über einen längeren Zeitraum freigeben. Das Zerkleinern solcher Tabletten kann dazu führen, dass der Wirkstoff auf einen Schlag freigesetzt wird – mit der Gefahr einer Überdosierung.
Weitere Tabletten, die nicht geteilt werden dürfen, sind:Besitzt die Tablette keine Bruchkerbe, darf sie normalerweise nicht geteilt werden.
Wer Tabletten teilen muss oder möchte, sollte dies mit besonderer Sorgfalt tun. Am sichersten ist es, vorab mit der behandelnden Ärztin oder dem Apotheker Rücksprache zu halten. So kann man Informationen darüber erhalten, ob das gewünschte Medikament teilbar ist oder ob es eine passende Alternative in der gewünschten Dosis gibt.
Wie man eine Tablette nun richtig teilt, hängt von der Größe, von der Form und von der Zerkleinerungstechnik ab.
Es gibt verschiedene Methoden, um Tabletten ordnungsgemäß zu teilen:Flache Tablette: kann oftmals zwischen Daumen und Zeigefinger kurz und kräftig nach unten gedrückt werden, bis sie bei der Bruchkerbe auseinanderbricht.
Gewölbte Tablette: lässt sich teilen, indem man die Tablette mit der Bruchkerbe nach oben auf eine harte Unterlage legt und kurz und kräftig mit dem Finger auf die gekerbte Seite drückt.
Lässt sich die Tablette trotz Bruchkerbe nur schlecht zerteilen, kann ein sogenannter Tablettenteiler sinnvoll sein. Küchenmesser, Scheren oder ähnliche Hilfsmittel sollten hingegen nicht zum Teilen der Tablette genutzt werden. Grundsätzlich sollte vorab immer mit einem Arzt oder Apotheker Rücksprache gehalten werden.
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