Nach Wurst-Aktion:
Hilfe für das Café Salut
Freude bei Heilsarmee über viele Spenden – Kampagne startete mit
Ex-Ministerpräsident Engholm.

Lübeck. Große Freude bei Rosemarie Scharf: Natürlich hatte die Chefin der Lübecker Heilsarmee gehofft, dass das Café Salut von möglichst vielen Menschen unterstützt wird. Dass es tatsächlich so viele sein werden, damit hatte sie nicht gerechnet. „Es ist wirklich nur so ein Bauchgefühl: Aber vielleicht werde ich im nächsten Jahr keinen Antrag bei der Stadt stellen müssen“, sagt sie im Gespräch.

Etwa 70 Menschen kommen täglich in die Begegnungsstätte an der Untertrave, um sich etwas zu Essen oder einen Kaffee zu holen, um zusammenzukommen, sich aufzuwärmen, nicht allein zu sein. Es sind Menschen mit wenig Geld, Obdachlose, Rentner und Süchtige. Doch das Café Salut stand vor dem Aus.

Die bisherige Finanzierung der festen Stellen in der Begegnungsstätte durchs Jobcenter lief aus. Nach Angaben der Stadt wurden bis Januar über fünf Jahre zwei Personen über ein bundesweites Projekt finanziert: Dabei werden Langzeitarbeitslose, die seit mindestens sieben Jahren keine berufliche Perspektive entwickeln konnten, wieder an Arbeit herangeführt. „Die Förderung durch das Jobcenter ist eine Beteiligung an den Lohnkosten.“ Nach aktueller Rechtslage sei eine Verlängerung nicht möglich.

Vor einem Jahr bat Rosemarie Scharf im Sozialausschuss um Unterstützung: Wenn die Stadt eineinhalb Stellen finanzieren würde, könnte das Salut erhalten bleiben, sagte sie. Die Summe in Höhe von etwa 120.000 Euro stand im Raum.

Aufgrund des Haushaltsbegleitbeschlusses der Bürgerschaft gab es dann schließlich eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 60.000 Euro. Den Rest der notwendigen Kosten muss die Heilsarmee tragen, sagte Scharf.

Um Geld zu sammeln, startete die Heilsarmee eine Spendenaktion: Schleswig-Holsteins Ex-Ministerpräsident Björn Engholm verkaufte Currywurst im Salut. 800 Euro kamen zusammen – doch es ging weiter. In den sozialen Medien gab es etliche positive Reaktionen, auch auf der Instagram-Seite der LN.

„Wir bekommen deutschlandweit Unterstützung“, sagt Scharf. „Liveline, das digitale Gottesdienst-Projekt aus Lübeck, hat das Salut als Kollektenzweck vorgeschlagen.“ Auch darüber hinaus haben Menschen gespendet. Zwar weiß Rosemarie Scharf noch nicht, wie viel – aber sie hat ein gutes Gefühl. abf
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