Die CDU-Fraktion bewertet die angekündigte Preisanpassung für das öffentliche Schwimmen sowie Schwimmkurse in den Hallen- und Freibädern als in der Form nicht akzeptabel.
„Die Erhöhung ist ziemlich drastisch“, erklärt Andreas Zander, Mitglied im Schul- und Sportausschuss der Bürgerschaft, „acht Jahre lang wurden die Eintrittspreise nicht angefasst, jetzt sollen sie derart stark angehoben werden. Allein das ist schon nicht nachvollziehbar. “
Schwimmen werde insbesondere für Familien ein teures Vergnügen. Zander: „Deshalb fordern wir die Verwaltung auf, noch einmal zu prüfen, ob es zum einen eine erweiterte Preisstaffelung geben kann. Zum anderen erwarten wir von der Verwaltung, dass andere Wege zur Senkung des Defizits gefunden werden.“ Schwimmenlernen dürfe kein Luxus werden.
Mit „großer Verwunderung“ haben die Grünen die vorgeschlagenen neuen Preise zur Kenntnis genommen. Vivika Gramke, sportpolitische Sprecherin der Fraktion, kritisiert, dass für die Gestaltung der neuen Tarife auch Vergleichsbäder ausgewählt wurden, die nicht unbedingt mit den Lübecker Schwimmbädern zu vergleichen sind.
„Das Campusbad in Flensburg oder das Badeland Uelzen bieten zum Beispiel ganz andere Annehmlichkeiten als zumindest zwei der Lübecker Schwimmbäder“, erklärt die sportpolitische Sprecherin „Diese Schwimmbäder als Vergleichsgröße heranzuziehen und dann zu sagen, dass der neue Lübecker Tarif nur knapp über dem Durchschnitt liegt, kann nicht zielführend sein.“
Die Hansestadt habe in den letzten Jahren viel Geld in das neue Schwimmbad St. Lorenz investiert, dies müsse sich natürlich auch in der Tarifstruktur abbilden, sagt Andreas Schulze (Grüne), Vorsitzender des Schul- und Sportausschusses: „Eine moderate Erhöhung der Tarife ist nötig und richtig.“
Schulze versteht aber nicht, warum die Verwaltung nur einen einzigen Tarif für alle anbiete. „Man kann nicht Kurzschwimmer, Tagesgäste und Familien mit dem gleichen Tarif belegen“, erklärt Schulze, „hier erwarten wir von der Verwaltung ein differenziertes Angebot, wie es auch in den anderen Städten üblich ist.“ Der Ausschuss hat die Entscheidung vertagt.