Gesperrt wird die Fahrspur Richtung Innenstadt. Denn die Stahlkonstruktion, aber auch die Platten der Geh- und Radwege sind marode. Das hat eine Sonderprüfung der Brücke ergeben. Die Stadtverwaltung fürchtet, dass Teile auf unter der Brücke liegende Uferwege fallen könnten. Deshalb müssen die Platten ausgebaut werden. Schon jetzt sind Netze unter der Brücke gespannt, die Abplatzungen auffangen sollen. Weil die Brücke durch die Entfernung der Platten leichter wird, geht die Stadtverwaltung von einer Entlastung des maroden Bauwerkes aus.
Nach Angaben der Stadtverwaltung beginnen die Arbeiten am Montag, 28. Juli. Die Verkehrssicherung der Baustelle wird aber schon ab Montag, 21. Juli, eingerichtet. Die Baumaßnahme findet in zwei Bauabschnitten statt und dauert voraussichtlich bis Freitag, 5. September.
„In der ersten Bauphase werden stadteinwärts die Betonplatten mit einem Kran ausgehoben und abtransportiert“, erklärt das Presseamt der Hansestadt Lübeck. „Zusätzlich wird das Bauunternehmen, das an den Telekommunikationsanlagen arbeitet, die Absperrung nutzen um einen neuen Kabelschacht einzubauen. In der zweiten Bauphase werden dann die Betonplatten auf der Seite stadtauswärts ausgehoben. Pro Bauphase sind jeweils drei Wochen geplant.“
Radfahrer und Fußgänger können nach wie vor die Behelfsbrücke neben der Mühlentorbrücke nutzen. Autofahrer sollten die Umleitung nehmen. Sie führt über die Kronsforder Allee, den St.-Jürgen-Ring, den Berliner Platz und weiter über Possehlstraße, Wallstraße, Mühlendamm, Großer Bauhof, Parade und Kapitelstraße.
Ja. Betroffen sind die Buslinien, die über die Mühlentorbrücke stadteinwärts fahren. Sie werden über Hüxtertorallee, Rehderbrücke, Krähenstraße und Wahmstraße in die Innenstadt geleitet. Auf der Umleitungsstrecke werden nach Angaben der Stadt alle Haltestellen angefahren, die Haltestellen in der Mühlenstraße stadteinwärts aber werden in der Zeit der Sperrung nicht bedient. Weitere Informationen sind auf der Webseite der Stadtwerke Lübeck Mobil unter www.sv-luebeck.dezu finden.Die 1898 erbaute Mühlentorbrücke weist nach Angaben der Fachleute massive Feuchtigkeits- und Korrosionsschäden auf. Seit Jahren wird in der Politik darüber diskutiert, was mit der Brücke geschehen soll. Zwischenzeitlich waren sogar ein Abriss und ein Neubau im Gespräch. Doch letzten Endes fiel die Entscheidungen zugunsten einer Sanierung des denkmalgeschützten Bauwerkes aus.
Bereits 2019 sperrte die Stadt Geh- und Radwege der Brücke, weil akute Durchrostungsschäden festgestellt wurden. Später wurden die Wege wieder geöffnet, wegen immer neuer Prüf- und Bauarbeiten gab es aber auch immer wieder Sperrungen - auch bei den Autospuren. 2023 wurde die Behelfsbrücke neben der Mühlentorbrücke eröffnet. Das brachte zumindest für Radfahrer und Fußgänger Erleichterung.
Beginn der Komplett-Sanierung der Mühlentorbrücke ist wohl nicht vor Herbst 2026. Zunächst solle die neue Beckergrube fertiggestellt sein, hieß es aus der Stadtverwaltung.