Baugebiet Friedhofsallee: Bürger werden beteiligt
Wohnungen und Reihenhäuser sollen entstehen – Stadt plant seit 2017

In der Kleingartenanlage Flintenbreite mussten neun Schrebergärten für das Baugebiet geopfert werden.Foto: Oliver Pries
Lübeck. Auf dem Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei nahe dem Vorwerker Friedhof sollen einmal Mehrfamilienhäuser, Reihenhäuser und eine Kindertagesstätte entstehen. Pläne dafür gibt es schon seit Jahren. Doch die Umsetzung zieht sich – und hat bereits erste Opfer gefordert.

Nach Angaben der Hansestadt Lübeck ist das Gebiet etwas über 14 Hektar groß. Im Osten wird es durch die Friedhofsallee begrenzt, im Süden durch Grundstücke an der Paul-Gerhardt-Straße. Im Südwesten bilden die Paul-Gerhardt-Straße und die Flintenbreite die Grenze. Im Nordwesten schließt sich das Landschaftsschutzgebiet Fackenburger Landgraben sowie der Vorwerker Friedhof an.

Bereits 2017 hatte die Stadtverwaltung Pläne, das Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei zu bebauen. Doch die Waldohreule, die auf dem Gelände lebt, verzögerte das Unterfangen. Die Verwaltung musste erst einmal neue Nahrungsflächen für das Tier schaffen. Die Waldohreule wurde auf eine sanfte Art und Weise umgesiedelt.

Später musste die Stadt Kleingärtner überzeugen, ihre Parzellen für das Bauvorhaben zu opfern. Denn das zu erschließende Gelände ragte in die Kleingartenanlage Flintenbreite hinein. Neun Parzellen mussten 2020 aufgegeben werden, die Pächter erhielten nach Angaben der Hansestadt eine Entschädigung. Die restlichen Schrebergärten sollen aber erhalten bleiben.

Fünf Jahre tat sich auf dem Gelände nicht sonderlich viel. Nun hat die Stadtverwaltung angekündigt, den Bebauungsplan für die Fläche aufzustellen. Weil sich die Pläne leicht verändert haben, will die Stadt dazu allerdings die Öffentlichkeit informieren. „Aufgrund der Erweiterung des Geltungsbereiches und der Änderung der Planung erfolgt eine erneute frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Noch bis zum 1. August können sich Interessierte über die Planung informieren. Die Unterlagen können im Internet eingesehen werden unter www.luebeck.de/bebauungsplaene(Bebauungsplan 24.08.00). Die Pläne liegen auch im Bürgerservicebereich des Fachbereichs Planen und Bauen, Mühlendamm 10, aus. Während der Frist können auch Stellungnahmen zur Planung abgegeben werden.Der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan ist nach Angaben von Stadtsprecherin Nina Rehberg für Anfang 2027 geplant. Rund zehn Jahre, nachdem die erste Idee für das Baugebiet spruchreif wurde. op
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