Adrenalinpark in Kücknitz:
Nicht vor 2026
Enttäuschung für Jugendliche im Stadtteil – Verwaltung hat kein Personal für das Projekt.

Kücknitzer Jugendliche wünschen sich einen Adrenalinpark mit verschiedenen Freizeitangeboten Das LN-Archivfoto zeigt Skater in der Marlesgrube.Foto: Lutz Roeßler
Lübeck. Diese Nachricht wird Kücknitzer Jugendlichen eine herbe Enttäuschung bereiten. Der Adrenalinpark wird nicht vor 2026 umgesetzt. Das gab Hans-Joachim Friedemann, Bereichsleiter Schule und Sport der Hansestadt, vor Kurzem vor Politikern bekannt.

„Wir sind im Verzug bei der Umsetzung des Projekts“, bekannte Friedemann. Grund seien unbesetzte Personalstellen in der Sportförderung und im Bereich Stadtgrün und Verkehr. Die vorhandenen Mitarbeitenden seien vollauf mit diversen Sportplatz-Sanierungen beschäftigt. Friedemann ist aber „guten Mutes, dass wir 2026 anfangen“.

Als sehr bedauerlich bewertete der CDU-Politiker Jens Zimmermann aus Kücknitz die Nachricht: „Aber man kann sich das Personal ja nicht aus den Rippen schneiden.“ CDU und Grüne hatten zuvor öffentlich mächtig Druck gemacht und gefordert, die Verwaltung möge das Projekt endlich umsetzen.

„Seit vielen Jahren gibt es den Wunsch der Jugendlichen nach einer Skater-Bahn beziehungsweise nach einem Adrenalin-Park in Kücknitz“, hatte der Kücknitzer Grünen-Politiker Ralf Giercke erklärt, „und schon vor einigen Jahren wurde dieser Wunsch bei einer Umfrage im Jugendzentrum Kücknitz bestätigt und konkretisiert.“

Inzwischen gebe es sogar ein geeignetes Grundstück hinter dem Trave-Gymnasium. Zudem habe die Rathaus-Mehrheit von Grünen, CDU und FDP den Beginn der Planung beschlossen und dafür Finanzmittel im Haushalt bereitgestellt.

Giercke: „Umso verständlicher ist der Unmut der Jugendlichen.“ Auf dem beliebten Adrenalin-Event vor wenigen Wochen in Kücknitz hätten die Jugendlichen lautstark und im Chor gefordert, dass es endlich vorangehen müsse mit dem Adrenalinpark.

Auch aus Sicht des CDU-Politikers Jens Zimmermann war das Adrenalin-Event „ein klares Signal an die Verwaltung, die Planungen für den dauerhaften Adrenalinpark voranzutreiben“. Die jungen Menschen hätten ihre Hausaufgaben gemacht, jetzt sei die Verwaltung an der Reihe, sagte Zimmermann.

Vivika Gramke, sportpolitische Sprecherin der Grünen, wirft der Verwaltung jahrelange Untätigkeit vor. „Die Vernachlässigung der Jugendlichen nördlich der Trave durch die Stadtverwaltung ist nicht mehr hinnehmbar.“ Seit mehr als 15 Jahren werde der überfällige Bau einer Skateranlage in Travemünde hinausgezögert.

Jetzt drohe sich die Geschichte in Kücknitz zu wiederholen. Die Grünen fordern die Verwaltung auf, die bindenden Beschlüsse der Bürgerschaft endlich umzusetzen. dor
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