In „The Last Ship” wird ein Schiff namens „Utopia“ gebaut, das eigentlich gar nicht mehr vom Stapel laufen soll. Die ganze Werft soll geschlossen werden – die Arbeiter beschließen dennoch, dieses letzte Schiff zu bauen, koste es, was es wolle. Im Jahr 2014 setzte der Musiker Sting mit diesem Theaterstück der Schiffbauindustrie in seiner nordenglischen Heimat ein Denkmal. „Und genau hier finden sich reichlich Anknüpfungspunkte an die Geschichte Lübecks, aber auch an unser Leben heute“, betont Bärbel Reichelt. „Das Musical ist sehr vielschichtig. Es erzählt von Träumen, Lebenseinbrüchen, gemeinsamer Stärke und Würde.“
„Einst arbeiteten bis zu 5000 Frauen und Männer in der Flenderwerft, bis sie 2002 geschlossen wurde“, berichtet Rainer Wiedemann. „Der Einbruch des Schiffsbaus begann schon früher, in den 1970er Jahren. Die Flenderwerft war die letzte von sechs Werften, die insolvent ging.“ Über dieses Thema konzipierte Rainer Wiedermann eine Ausstellung für das Industriemuseum Herrenwyk im vergangenen Jahr, aus der er nun zehn Tafeln in St. Jakobi präsentieren und die Werften vorstellen wird. „Jahrhundertelang prägte der Schiffbau das Leben der Menschen in Lübeck und auch das Stadtbild. Ich freue mich, dass dieses Thema theologische und künstlerische Beachtung findet“, so Wiedemann. Die Ausstellung „Schiffbau in Lübeck“ ist bis zum 5. Juli in St. Jakobi zu sehen.