Sarah Kolbe vom Bündnis „Lübecker Stadtwald retten!“ begrüßte eine Gruppe aus Familien, Anwohnern, Umweltinitiativen und Aktiven wie den „Omas for Future“. Viele Teilnehmende betonten die naturnahe Pflege des Waldes durch die Förster.
Das Bündnis vereint ein breites Spektrum Lübecker Umweltgruppen – darunter BUND, Nabu, Greenpeace, Fridays for Future, die Naturwald Akademie sowie weitere Initiativen. Weitere Organisationen haben ihre Unterstützung angekündigt.
Reinhard Degener (BUND) und Försterin Annalena Puklowski betonten die ökologische Bedeutung des Gebiets: Der renaturierte Mischwald mit bis zu 160 Jahre alten Buchen und über 60 Biotopbäumen bietet Lebensraum für zahlreiche Tierarten. Dennoch plant der Netzbetreiber TenneT, eine 75 Meter breite Trasse für eine 380-Kilovolt-Leitung durch den Wald zu schlagen – zehn Hektar wären betroffen.
Zwar unterstützt das Bündnis die Energiewende, lehnt jedoch die Zerstörung wertvoller Naturflächen ab. Eine alternative Führung über landwirtschaftlich genutzte Flächen sei bislang nicht ernsthaft geprüft worden. Auch geplante Ausgleichsmaßnahmen stoßen auf Ablehnung – unter anderem, weil dafür ein bereits bestehender Ausgleichswald erneut abgeholzt werden soll.
Den Abschluss der Begehung markierte ein Banner mit der Botschaft: „Unser Wald bleibt unversehrt.“ Die Petition auf openpetition.de/stadtwaldretten zählt inzwischen über 3000 Unterstützende. Das Bündnis kündigt weiteren Widerstand an: „Umweltbewusste Bürgerinnen und Bürger lassen sich ihre Wälder nicht widerstandslos wegnehmen.“