Lübeck erleichtert: Trasse der Bäderbahn bleibt
Bahn will Strecke nicht unterbrechen – Gleise wichtig für Lübecks S-Bahn-Pläne.

Der Betrieb der Bäderbahn wird eingestellt, wenn die Hinterlandanbindung fertig ist. Aber die Trasse bleibt erhalten.Foto: Lutz Roeßler
Lübeck. Die Gleise der Bäderbahn bleiben erhalten. Das hat die zuständige Bahntochter DB InfraGo auf einem Erörterungstermin des Eisenbahn-Bundesamtes am 7. Mai erklärt. Aufatmen in der Hansestadt Lübeck. Denn damit können die ambitionierten Pläne einer Regio-S-Bahn weiter verfolgt werden.

„Wir begrüßen ausdrücklich, dass die Deutsche Bahn eine Lösung gefunden hat, die den Streckenerhalt ermöglicht. Das ist ein wichtiger Etappenerfolg für die klimafreundliche Mobilität von Morgen“, sagt Bürgermeister Jan Lindenau (SPD). „Die Bäderbahn ist nicht nur eine traditionsreiche Verbindung, sondern vor allem einer der wachstumsstärksten Schienenpersonennahverkehr-Korridore in Schleswig-Holstein.“

„Dass nun eine Lösung auf dem Tisch liegt, die Bestand und Zukunft miteinander verbindet, ist ein starkes Signal“, sagt Lübecks Verkehrswendebeauftragter Michael Stödter. Die Hansestadt hatte sich frühzeitig gegen eine Kappung der Bäderbahn positioniert.

Der Plan, die Strecke von Lübeck nach Neustadt an zwei Stellen zu unterbrechen, um nördlich von Haffkrug eine Lärmschutzwand zu errichten, ist jetzt vom Tisch. „Die Lärmschutzwand bekommt einen anderen Standort“, berichtete Bausenatorin Joanna Hagen (parteilos) in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses der Bürgerschaft.

Stattdessen soll die Bäderbahn an beiden Enden mittels Weichen an die Neubaustrecke angebunden werden, sodass ein durchgehender Zugverkehr Lübeck, Timmendorfer Strand nach Neustadt grundsätzlich möglich bleibt.„Endlich steht die nötige Infrastruktur zur Verfügung, um diesen Zukunftskorridor in eine moderne, leistungsfähige Schienenpersonennahverkehr-Lösung zu überführen“, sagt Bausenatorin Hagen.

Die Gleise sind gerettet, aber welche Züge dort künftig verkehren werden, steht in den Sternen. Die Landesregierung hat klargemacht, dass sie keine Verkehre mehr auf der Trasse bestellen oder finanzieren wird.

Eine Regio-S-Bahn kann Lübeck aber auf keinen Fall allein finanzieren. Dafür braucht Lübeck das Land. „Wir freuen uns auf den weiteren konstruktiven und fachlichen Austausch mit dem Land, wie wir das volle Potenzial dieses Korridors künftig gemeinsam bestmöglich heben können“, erklärt der Verkehrswendebeauftragte Stödter.

Die Regio-S-Bahn soll mit elektrischen Triebfahrzeugen auf bestehenden Gleisen fahren und dort halten, wo viele Menschen leben, arbeiten oder zur Schule gehen. dor
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