In der Nacht vom 20. auf den 21. Dezember 2024 waren bislang unbekannte Täter in den Tresorraum des Bankgebäudes eingedrungen. Dort hatten sie nach Angaben der Polizei 371 Schließfächer aufgebrochen. Bei der Tat blieben die Täter weitestgehend unbehelligt. Die Alarmsysteme hatten erst am nächsten Morgen ausgelöst.
Seitdem läuft eine intensive Suche nach den Tätern. Ende Januar hatte die Polizei nach der Auswertung von Videoaufzeichnungen mindestens vier Tatverdächtige ausgemacht – aber nicht identifiziert.Auch die Veröffentlichung von Fotos der Überwachungskameras brachte keine entscheidenden Hinweise.Offenbar hatten die Täter die Bank bereits am Freitagvormittag betreten. Die Tat war dann in der Nacht auf Samstag erfolgt.Auf den Aufnahmen waren auch vermeintliche Fluchtfahrzeuge im Innenhof des Bankgebäudes zu sehen. Aber auch die Fahrzeuge lieferten keine entscheidenden Erkenntnisse. Deswegen wurde bereits Ende Januar ein Hinweisportal eingerichtet, über das die Bevölkerung Mitteilungen direkt an die Ermittler senden kann.
„In der Gesamtbetrachtung lässt sich feststellen, dass es sich um ein herausragendes, sehr komplexes Ermittlungsverfahren handelt, welches sich in Art und Umfang deutlich von anderen Verfahren unterscheidet“, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft nun mit. Die Aufklärung des Falls und die Identifizierung der Täter genieße oberste Priorität, so die Ermittlungsbehörden.
Die Ermittler veröffentlichten jetzt auch Fotos einiger verschwundener Schmuckstücke. Insbesondere wird nach Personen gesucht, die die Stücke auf Onlineplattformen erkannt haben oder denen die Schmuckstücke zum Kauf angeboten wurden. Für Hinweise, die zur Überführung der Täter führen, hat die Staatsanwaltschaft Lübeck eine Belohnung in Höhe von 5000 Euro ausgesetzt.
Die Deutsche Bank reagierte auf die neue Pressemitteilung der Polizei und der Staatsanwaltschaft. „In der Geschichte der Bank gab es keinen vergleichbaren Vorfall wie in Lübeck, und wir werden alles daran setzen, dass sich eine solche Tat nicht wiederholt“, betonte ein Sprecher des Unternehmens. Die Deutsche Bank stimme sich eng mit ihrem Versicherer ab. „Sollte der Vorfall berechtigte Ansprüche von Kunden gegen die Bank zur Folge haben, werden wir diesen selbstverständlich nachkommen.“
Mittlerweile erheben Geschädigte schwere Vorwürfe gegen die Bank.Bemängelt wird vor allem die Kommunikation des Unternehmens mit den Opfern. Einige der Bestohlenen verlangen zudem eine schnelle Entschädigung. Die wird nach der Meinung von Experten aber wohl noch auf sich warten lassen. Erst einmal muss der Staatsanwaltschaft eine Ermittlungsakte vorliegen. Außerdem müssten Geschädigte der Bank möglicherweise nachweisen, dass der Tresorraum nicht nach dem neuesten Stand der Technik gesichert gewesen sei.Die Polizei und die Staatsanwaltschaft haben indes bekräftigt, dass mit Hochdruck an der Aufklärung des Falles gearbeitet werde. „Die beweiskräftige Aufklärung des Falls und damit verbunden die Identifizierung der tatverdächtigen Personen genießt oberste Priorität“, heißt es in einer Pressemitteilung vom gestrigen Donnerstag. „Die genaue Klärung der Hintergründe der Tat, dieses schließt auch die Prüfung ein, ob weitere Personen an dem Tatgeschehen involviert sind, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen.“