Bei einem öffentlichen Sprachcafé des Projekts haben die beiden sich kennengelernt und sich gleich als neues Sprachpaar angemeldet. Was sie verbindet, sind viele gemeinsame Interessen - wie zum Beispiel das Draußensein in der Natur. „Wir haben uns am Anfang immer zum Spazierengehen verabredet und sind gelaufen“, so Regine Zeckel. „Während der Corona-Zeit, als nichts auf war, haben wir uns dann Tee und Kekse mitgenommen und auf der Parkbank gepicknickt.“ Einmal die Woche holt Rentnerin Regine Zeckel ihre Sprachpartnerin, die eine Ausbildung als Grafikdesignerin macht, an der Werkkunstschule ab. Dann gehen die beiden am Elbe-Lübeck-Kanal oder im Schulgarten spazieren. Manchmal fahren sie auch nach Travemünde.
Inzwischen gehen sich auch mal gerne ins Café, besuchen Ausstellungen, gehen ins Kino oder ins Theater. „Wir sprechen über viele Themen, zum Beispiel Kunst oder auch Religion“, berichtet die frühere Landschaftsplanerin Regine Zeckel, die zuletzt 17 Jahre in einem Bio-Supermarkt gearbeitet hat. „Dabei bin ich oft erstaunt, wie viele Gemeinsamkeiten unserer Kulturen wir entdecken.“
Auch persische Feste lernte Regine Zeckel durch die frühere Grundschullehrerin Negar Maher kennen, die ihrem Mann 2015 nach Lübeck gefolgt ist. „Gleich im ersten Jahr unserer Sprachpartnerschaft haben wir gemeinsam bei mir die Yalda-Nacht (übersetzt: „Nacht der Geburt“) gefeiert. Diese wird in der längsten Nacht des Jahres am 21. Dezember begangen.“ Auch das persische Frühlings- und Neujahrsfest Nouruz haben die beiden schon zusammen gefeiert.
„Als ich in Rente gegangen bin, wollte ich ein Ehrenamt, das zeitlich nicht zu aufwändig ist“, begründet Regine Zeckel ihr Engagement. „Da passt die Sprachpartnerschaft sehr gut. Außerdem kriegt man viel von der anderen Kultur mit.“
Negar Maher ist sichtlich glücklich über ihre „Ersatzfamilie“ und die Unterstützung durch Regine Zeckel. „Trotz mehrerer Sprachkurse und Jobs in Lübeck habe ich am Anfang meiner neuen Ausbildung kein Wort verstanden“, erinnert sie sich. „Erst jetzt lerne ich wirklich Deutsch!“ Und das passiert quasi von allein – durch viele Spaziergänge und Unterhaltungen mit ihrer Sprachpartnerin.
Das Projektteam freut sich über deutschsprachige Ehrenamtliche.
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