Neue Spitze für die Uni: Wahl im November möglich
Zuletzt zwei Absagen für das höchste Amt an der Lübecker Hochschule – Jetzt gibt es aber wieder „ein gutes Bewerberfeld“

Im Hörsaal des Uni-Turm-Gebäudes auf dem Campus wird traditionell eine neue Hochschulspitze gewählt.Foto: Hollinde
Lübeck. Es war die letzte Sitzung des Uni-Senats im Sommersemester, und zugleich die erste des neu formierten Gremiums. Schließlich muss die akademische Vertreterversammlung der verschiedenen Hochschulgruppen alle zwei Jahre neu gewählt werden.

Ein ganz besonderes Thema – mit einer Strahlkraft weit über den Campus hinaus – wurde dabei am Mittwochnachmittag wie eine Art Staffelstab an die „frischen“ Mitglieder übergeben: Die Suche nach einer neuen Führungsfigur, also nach einer neuen Uni-Präsidentin oder einem neuen Präsidenten. Schließlich hatten Anfang des Jahres nach heftigen Turbulenzen zwei nacheinander gewählte Persönlichkeiten der Uni abgesagt. Die erste wegen unterschiedlicher Gehaltsvorstellungen, der zweite aus privaten Gründen.

Doch nun scheint für den nächsten Anlauf alles gut vorbereitet zu sein. „Ich muss gestehen, dass ich mich nun um so mehr freue, dass jetzt offensichtlich im zweiten Anlauf, wie ich hörte, ein gutes Bewerberfeld gesichtet werden konnte und die Findungskommission jetzt das Wahlverfahren weiter vorbereiten kann“, sagte Prof. Cornelius Borck in seiner Rückschau. Borck, Chef des Uni-Instituts für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung, war Senatsvorsitzender und übergab das Amt an Prof. Carla Nau, die seit elf Jahren die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin leitet. Er sei sehr zuversichtlich, dass der Akademische Senat dann im Herbst bei einer anberaumten Wahlsondersitzung eine gute Wahl treffen könne.

Das Wintersemester an der Uni beginnt Mitte Oktober; die nächste turnusmäßige Sitzung des Senats ist für den 23. Oktober angesetzt. Dementsprechend wäre eine Wahl unter Einhaltung aller Einladungsfristen im Laufe des November zu erwarten. Dass dann allerdings der Neue oder die Neue rechtzeitig zum 1. Januar 2025 installiert werden könnte, ist unwahrscheinlich. Schließlich hatte Alt-Präsidentin Prof. Gabriele Gillessen-Kaesbach ausdrücklich betont, nur bis Ende dieses Jahres kommissarisch im Amt bleiben zu wollen.

Was Mittwochnachmittag auch deutlich wurde: Das Geld für die Hochschule wird angesichts der angespannten Haushaltslage im Land knapper. So wurde vom Senat extra ein Zentraler Ausschuss für Strategische Entwicklung und Schwerpunktsetzung eingesetzt, um Einsparpotenziale für das Jahr 2025 und folgende identifizieren zu können. und MHO
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