Die schlechte Nachricht - sie betrifft die Autofahrer - zuerst. Der Fußweg vor dem Rewe-Center ist keine Ausweichstrecke für Pkw. Das bestätigte die Hansestadt Lübeck nun auf LN-Nachfrage. Vielmehr handelt es sich um einen sogenannten „anderen Radweg“. „Radfahrende können sich hier somit aussuchen, ob sie auf der Fahrbahn fahren oder den anderen Radweg nutzen“, so Stadtsprecherin Nicole Dorel.
„Hier im Stadtteil wissen viele nicht, wofür der Bereich da ist“, sagt Kathrin Hering vom Verein „Wir auf Marli“. „Dieses Problem besteht seit Jahren.“ Der Verein hat die Hansestadt deshalb aufgefordert, das Stück eindeutig zu kennzeichnen. Doch eine Antwort kam bislang nicht. „Ich habe das schon bei der Stadtteilkonferenz im vergangenen Herbst erwähnt“, erinnert sich Kathrin Hering. Die Verantwortlichen der Stadt hätten ihr gesagt, dass die Situation geprüft werde, so die Vereinsvorsitzende.
Als sich im Mai immer noch nichts getan hatte, lud der Verein Mitarbeiter der Stadtverwaltung schließlich zum runden Tisch ein. „Dort sagte ein Vertreter der Stadt, dass er das Anliegen weiterleitet.“ Hering versteht nicht, was an dem Vorgang so lange dauert. „Das ist doch wirklich keine große Sache.“ Die Pressestelle kommentiert: „Leider kam es aufgrund personeller Engpässe zu Verzögerungen.“ Die Polizei sieht in dem Bereich indes keine Gefahrenstelle. „Die Goebenstraße stellt weder in der Nähe des Verbrauchermarktes noch insgesamt einen Unfallschwerpunkt dar“, so Sven Hermes, Leiter Sachgebiet Verkehr der Polizeidirektion Lübeck. Fahrzeuge allerdings müssen in dem Bereich die Fahrbahn nutzen und dürfen nicht den Geh- oder Radweg befahren.
Die Verhältnisse in der Goebenstraße sind also geklärt. Die Stadt will trotzdem etwas verbessern: Am Beginn des „anderen“ Fahrradweges soll es schon bald ein erklärendes Piktogramm geben. Vermutlich noch in diesem Sommer.