Ein Archäologen-Team arbeitet seit Monaten in verschiedenen Baufeldern, um die Baugruben für die Neugestaltung der oberen Beckergrube vorzubereiten. Direkt unterhalb des Asphalts werden die historischen Überreste der neuzeitlich-mittelalterlichen Häuser und Straßenhorizonte sichtbar, die während des Zweiten Weltkriegs oberirdisch zerstört wurden. „Funde wie Bernsteinperlen, Bartmannkrüge und Fußbodenplatten aus Gotländer Kalk zeugen von der reichen Geschichte und dem Alltagsleben der frühen Bewohner Lübecks“, erklärt André Dubisch, der als Archäologe für die Innenstadt zuständig ist.
Wie das fertige Straßenbild später einmal aussehen wird, vermittelt seit vergangenem Oktober eine Testfläche von rund 40 Quadratmetern auf mittlerer Höhe der Beckergrube. Auf einer Länge von rund neun Metern sind der Klinkerbelag, darin der gusseiserne Blindenleitstreifen und abschließend eine Kastenrinne mit Stahlkante, zwei Bäume mit gusseisernem Baumrost und Stammschutz sowie die Rundbank aus lindgrünem Stahl exemplarisch verbaut.
Als inhaltliche Unterstützung der Ausstellung in den roten Containern wird nun eine Schau zum aktuellen Projektstand in den beiden Schaufenstern des Possehl-Gebäudes direkt an der Testfläche präsentiert. „Diese Kombi aus Testfläche und Ausstellung veranschaulicht den gesamten Planungsprozess, zeigt Details der Ausführungsplanung und Umsetzung und gibt Hinweise auf weitere Informationsquellen“, führt Bausenatorin Joanna Hagen aus. Die Ausstellung soll bis voraussichtlich Ende 2025 inklusive zweier Aktualisierungen gezeigt werden. Im Rahmen des Hansekulturfestivals werden dazu am Sonntag, 9. Juni, Stadtspaziergänge von der Test- und Ausstellungsfläche zur aktuellen Grabungsstelle angeboten.