Wolfgang Pötschke, Vorsitzender der Stiftung, blickt positiv auf das Jubiläumsjahr. „Wenn wir gemeinsam handeln und lokal im Kleinen vorangehen, können wir unseren Beitrag dazu leisten, die Herausforderungen und Krisen zu bewältigen“, sagte Pötschke. Er hatte eine Überraschung im Gepäck: „Aus Anlass unseres Jubiläums stellen wir zusätzlich 560 000 Euro bereit.“ Ein Großteil kommt dem Sport zugute.
Während derzeit bislang nicht gekannte Bedrohungsszenarien Ängste auslösten, auf Bundes- und Landesebene vielerorts der Rotstift angesetzt sei, gebe es laut Pötschke auch Lichtblicke. „Dazu zählt die Stiftungsarbeit mit einem guten Abschluss“, sagte Pötschke, der den Jahresbericht zusammen mit seinen Vorstandskollegen Frank Schumacher (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse) und Titus Jochen Heldt (Vorsteher der Gemeinnützigen) vorstellte.
186 Anträge habe die Stiftung im Vorjahr erreicht, davon seien 173 positiv beschieden worden, sagte der Stiftungschef. Es lohne sich also, Anträge an die Stiftung zu richten. „Umweltthemen erfordern ein entschiedenes Handeln und sind für uns nach wie vor ganz wichtig.“ Pötschke verwies auch auf den stiftungseigenen Klimaschutzpreis. „Damit wollen wir möglichst viele Menschen mobilisieren, Ideen zu entwickeln, zu dokumentieren und sich einem Wettbewerb zu stellen.“
Auch die Bildung steht im Fokus der Stiftung. Pötschke nannte den Bildungsfonds oder die Aktion Überholspur. Letzteres ist ein Nachhilfeprogramm, das die Stiftung selbst aufgelegt hat. Jetzt erhielt das Bildungsprogramm den bundesweiten Stiftungspreis David. Die Auszeichnung der Deutschen Sparkassen-Finanzgruppe würdigt besonders wirksame Projekte. Neben Kultur und Denkmalschutz stehe auch das soziale Miteinander der Menschen im Förderinteresse.
Etwa 450 000 Euro sind in den Erhalt von Lübecks Kirchen sowie die denkmalgeschützte Reparatur des Feuerschiffs „Fehmarnbelt“ geflossen. Darüber hinaus unterstützte die Stiftung Lübecker Museen sowie kulturelle und musikalische Veranstaltungen. Rund 552 000 Euro ermöglichten unter anderem Begegnungen zwischen den Generationen, musische wie künstlerische Bildungsangebote für Jung und Alt. Pötschke blickte aber auch länger zurück. Er verwies darauf, dass vor 20 Jahren der Startschuss für die Gründung der heutigen Stiftung fiel. Etwa 46 Millionen Euro hat sie seither ausgeschüttet.
Die zusätzlich bereitgestellten 560 000 Euro sind für Jubiläumsprojekte vorgesehen, unter anderem für den Klimaschutz, sowie 20 mal 20 000 Euro für den Sport in Lübeck. Sportvereine sollen bei energetischen Sanierungen ihrer Stätten unterstützt werden. Ferner will die Stiftung 20 Vereine mit je einem Defibrillator einschließlich der Einweisung ausstatten.
Auch der Breitensport kann sich freuen. Sport sei zwar ein Anker der Gesellschaft, Vereine gerieten aber wegen fehlender Übungsleiter an ihre Grenzen, sagte Pötschke. Deshalb will die Stiftung Jugendliche bei der Ausbildung zu Jugend-Coaches fördern. Das Angebot wird in Kooperation mit Landessportverbänden, Schulen sowie dem Turn- und Sportbund Lübeck umgesetzt. Aber auch aktive Trainer sollen mehr wertgeschätzt werden, so der Stiftungschef.