Über 50 Interessierte nutzten das Angebot und ließen sich die zahlreichen Informationen nicht entgehen. Das Event konnte vor Ort bei der Handwerkskammer oder per Livestream verfolgt werden. Im Anschluss an die Veranstaltung gab es die Möglichkeit, Fragen zu stellen und weitergehende Kontakte zu knüpfen.
Die Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, Claudia Schmutzer (Jobcenter) und Andrea Schlichting (Arbeitsagentur) begleiteten die Veranstaltung. Im theoretischen Teil der Veranstaltung erläuterte Leo Nickel, Fachberaterin für das Projekt „Teilzeitausbildung für alle!“ der Handwerkskammer Lübeck, die Voraussetzungen: „Eine Ausbildung in Teilzeit ist bei allen Ausbildungen im dualen System möglich. Diese Ausbildung kann prinzipiell jede beziehungsweise jeder machen, so lange sich Azubi und Betrieb vorher einig sind. Die tägliche oder wöchentliche Stundenzahl wird in Absprache mit dem Betrieb reduziert. Das Stundenpensum in der Woche liegt bei mindestens 20 Stunden in der Woche.“
Durch die Teilzeitausbildung können auch Menschen, die zum Beispiel aufgrund von gesundheitlichen Gründen, einer Behinderung oder der Pflege von Angehörigen keine Ausbildung in Vollzeit machen können, Zugang zum Ausbildungsmarkt erhalten.
Das Praktische: Dieses Ausbildungsmodell zeigt sich flexibel und passt sich den individuellen Lebensbedingungen der Auszubildenden an. Wenn eine Vollzeitausbildung zum Beispiel durch Mutterschutz- oder Elternzeit unterbrochen wird, kann sie in Teilzeit beendet werden. Sollten sich Rahmenbedingungen ändern, kann die in Teilzeit begonnene Ausbildung, in Absprache mit dem Betrieb und der jeweiligen Kammer, in Vollzeit fortgesetzt werden. Nur der Berufsschulunterricht findet regulär in Vollzeit statt.
Das Highlight der Veranstaltung war der Erfahrungsbericht einer Auszubildenden. Sie profitiert bereits von der Ausbildung in Teilzeit und stellte dar, wie eine flexible Ausbildung die berufliche Entwicklung positiv beeinflussen kann.
Insgesamt wurde deutlich, dass eine Teilzeitausbildung für viele Auszubildende eine wichtige Alternative zur Vollzeitausbildung darstellen kann.
Für Claudia Schmutzer und Andrea Schlichting liegen die Vorteile auch für Betriebe auf der Hand: „Mit dem Angebot einer Ausbildung in Teilzeit vergrößern Betriebe den Kreis ihrer Bewerber:innen, was zur Deckung des Fachkräftebedarfs beitragen kann. Außerdem können die Ausbildungszeiten flexibel und zur Betriebsstruktur passend gestaltet werden.“