„Ich habe unglaublich gern für den Dom gearbeitet“, erzählt Markus Meier. „Das tolle Team, das Gebäude, die täglichen kleinen und großen Aufgaben – all das hat mich sehr erfüllt“. Küster zu sein sei eine spannende Aufgabe, bei der man umfangreiches Wissen erlerne. „Anfangs war das ganz schön viel, was ich mir merken musste. Insbesondere, welcher der vielen historischen Schlüssel zu welcher Tür und welcher Kapelle gehört, ist eine Geheimwissenschaft“, schmunzelt der Domvogt. Diese erlernte er noch von seinem Vorgänger, Gerald von Rhein.
Zu seinen Aufgaben gehörte neben organisatorischen Dingen wie Kerzen und Postkarten zu bestellen, darauf zu achten, dass das richtige Antependium am Altar hängt, die Gottesdienste vor- und nachzubereiten, Besucher zu begrüßen, Fragen zu beantworten, Liednummern anzubringen auch ganz Profanes wie für die Sauberkeit innen und außen zu sorgen oder das Besondere wie die überdimensionalen Adventskränze aufzuhängen. „Eine Küsterin, ein Küster schließt eine Kirche praktisch auf und zu“, resümiert Markus Meier.
Studiert hat der im Schwabenland Geborene mittlere und neue Geschichte. „Da es damals sehr schwierig war, einen Job in einer Geisteswissenschaft zu bekommen, entschied ich mich noch vor der Doktorarbeit, in die freie Wirtschaft – in den Versandhandel –, zu gehen“. Hier arbeitete der baldige Ruheständler zwanzig Jahre, bis es Zeit für eine Neuorientierung wurde. Zunächst wirkte er ehrenamtlich als Kirchenpädagoge für den Dom, bis sich die Stelle als Küster ergab. „Ich musste nicht lange überlegen, als ich gefragt wurde“. Und hier schließt sich wieder der Kreis – denn mittlere und neue Geschichte lässt sich im Dom quasi überall finden.
Und wie geht es weiter? Markus Meier lacht. „Privat werde ich die Adventszeit genießen, endlich wieder Zeit, um zu backen und durch die Straßen zu spazieren! Dann möchte ich weiter Klavierspielen lernen und meine Modelleisenbahn zum Leben erwecken. Sobald meine Frau in den Ruhestand geht, wollen wir die Welt bereisen. Dem Dom bleibe ich weiterhin verbunden: als Mitglied des Kirchengemeinderates und für die Domwache. Hier arbeiten rund 15 ehrenamtlich Aktive, die die Arbeit der Küster unterstützen“.