Nach Informationen des Runden Tisches Karlshof Israelsdorf sollte die Straßenbeleuchtung im dritten Quartal dieses Jahres erneuert werden. „Das hat ja offensichtlich nicht geklappt“, sagt Gerd Schubert mit sarkastischem Unterton. Doch nun soll es losgehen, verspricht die Hansestadt Lübeck. Nach Angaben von Sprecherin Nicole Dorel sind die Vorarbeiten bereits gestartet. Die alten Laternen im Mittelstreifen waren laut Dorel „abgängig und konnten an dem alten Standort aufgrund der Anforderungen für Schutzplanken nicht wieder neu aufgebaut werden“.
Die Maßnahmen seien durchaus koordiniert worden, sagt Dorel. Denn die Entfernung der Laternen sei nur im Zuge der Bauarbeiten des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH) möglich gewesen, „da die Fundamente zwischen den Schutzplanken im Erdreich lagen und nicht anders hätten entfernt werden können“. Somit mussten die Laternen nicht für die Arbeiten entfernt werden, sondern die Stadt hat die Straßenbauarbeiten des Landes genutzt, um die alte Straßenbeleuchtung zu entfernen, um jetzt neue Leuchten installieren zu können.
Der LBV.SH ist für die Sanierung der Straße zuständig, nicht aber für die Beleuchtung. Diese fällt in den Zuständigkeitsbereich der Stadt, die daher für diese Maßnahme eine eigene Ausschreibung gestartet hat. Insgesamt werden nach Angaben der Stadt 81 neue Straßenlaternen an der Travemünder Allee aufgestellt. Zusätzlich werden auch 18 Straßenlaternen in der Straße Am Schellbruch erneuert. Wann die Arbeiten abgeschlossen sein werden, ist noch unklar.
Unterschiedliche Zuständigkeiten entlang der Travemünder Allee sorgen auch an anderer Stelle für Unmut bei Anwohnern. Viele ärgern sich darüber, dass die Fußgängerunterführungen Zeppelinstraße und Jungborn verdreckt und voller Graffiti sind. Nach Ansicht der Anwohner wäre die Baumaßnahme eine gute Gelegenheit gewesen, um auch die Unterführungen zu sanieren – oder sich komplett von ihnen zu verabschieden.
Die Lübecker Politik hatte einhellig gefordert, die Fußgängertunnel abzuschaffen, weil diese für viele Lübecker Angsträume seien. Doch die Unterführungen sind noch da – und weiterhin zumindest optisch in einem sehr schlechten Zustand.Nach Angaben des LBV.SH ist für die beiden Fußgängerunterführungen im Zuge der B 75 der Bund als Baulastträger verantwortlich. Für die „Nebenanlagen der beiden Tunnelbauwerke einschließlich der Treppenanlagen und der Überdachungen“ sei hingegen die Hansestadt Lübeck zuständig. Dazu gehöre auch die Reinigung.
Laut LBV „sind die beiden Tunnelbauwerke der Fußgängerunterführungen noch in einem vergleichsweise guten baulichen Zustand“. In den kommenden Jahren seien „zum Substanzerhalt seitens des LBV.SH kleinere Betoninstandsetzungsmaßnahmen an der Decke und den Seitenwänden der Fußgängerunterführung Jungborn zu erwarten“. Für weitergehende Modernisierungen wäre demnach die Hansestadt Lübeck verantwortlich.
Die jedoch hat vorerst keine Modernisierung geplant. Auch beim Thema Graffiti sieht die Stadt keinen akuten Handlungsbedarf. Nach Angaben von Stadtsprecherin Nicole Dorel seien die Tunnelwände der Unterführungen Jungborn und Zeppelinstraße zwar mit Graffiti besprüht, „da es sich aber weder um sexistisch, politische oder rassistische Schmierereien handelt, sind keine Ad-hoc-Maßnahmen erforderlich“. Die vorhandenen Graffiti würden im Zuge der Grundreinigung turnusmäßig entfernt.