„Das Projekt ist in dieser Form einzigartig“, sagt Stadtsprecherin Nicole Dorel. Die Hansestadt habe das Projekt auf mehreren Austauschrunden, Messen und Netzwerktreffen in der Region und im Rahmen des Förderprojekts Modellprojekt Smart City vorgestellt. Das Ergebnis: Die Stadt Krefeld in Nordrhein-Westfalen ist interessiert an der Idee, mithilfe von Parksensoren mehr Sicherheit zu schaffen, und: „In einem Austausch mit Barcelona wurde die Projektidee ebenfalls aufgegriffen und wird nun weiter konkretisiert“, sagt Dorel.
Seit Ende Februar 2023 werden die Sensoren in Lübeck genutzt. Die Messdaten werden automatisiert an die Smart-City-Plattform übermittelt. „Technische Probleme gab es keine“, sagt Dorel. „Das Ordnungsamt sammelt jedoch fortlaufend Erfahrungswerte im Umgang mit den Sensoren und etwaigen Besonderheiten beim Auslöseverhalten.“
Die Sensoren werden laut Dorel nicht gesondert durch die Hansestadt Lübeck gekauft, sondern im Rahmen einer monatlichen Servicepauschale zur Parkraumüberwachung genutzt, die die Stadtverwaltung mit der Stadtwerke Lübeck Digital vereinbart hat. „Hierin enthalten sind die Anschaffung der Sensoren und der Betrieb, die Wartung sowie die Visualisierung der Daten auf der Smart-City-Plattform“, sagt Dorel.
Die Hansestadt plant, noch weitere Standorte für den Einbau der Parkraumsensoren zu identifizieren. Dann sollen nicht nur Feuerwehr und Rettungsdienst, sondern auch die Entsorgungsbetriebe Stellen nennen, die häufig zugeparkt sind.
Die kleinen Sensoren sind allerdings nicht neu in der Hansestadt. Auf Supermarktparkplätzen sind sie zu finden, wo sie sekundengenau überwachen, wie lange Kunden dort stehen – zum Schutz vor Fremdparkern. Auch auf Wohnmobilstellplätzen in Lübeck sind die schwarz-gelben Sensoren eingebaut. Camper können online sehen, wo noch ein Plätzchen frei ist.Wie viele Fahrzeuge seit Februar nach einer Meldung der Parkraumsensoren abgeschleppt worden sind, ist nicht klar. „Es findet keine konkrete Zuordnung statt, ob ein Fall auf den Einsatz von Parksensoren zurückgeht oder nicht. Eine Auswertung der Abschleppzahlen lässt noch keine belastbaren Rückschlüsse zu“, sagt Dorel. Eine erste Tendenz lasse aber erkennen, dass die betroffenen Flächen größtenteils freigehalten werden – die Parksensoren haben offenbar eine präventive Wirkung.