Hier ist das Böllern
in Ostholstein verboten
Raketen abschießen und Knaller zünden: Das ist Silvester nicht überall erlaubt

Feuerwerk an der Seebrücke in Grömitz: Einige Küstenorte planen extra Feuerwerke, auch in der Hoffnung, dass dann im Ort weniger geböllert wird.Foto: Arne Jappe
Eutin. Soll es Böllerverbote für bestimmte Straßen, Stadtteile oder ganze Orte geben? In Lübeck wurde das diskutiert. In Eutin wird es das nicht geben. „Wir planen kein Böllerverbot“, sagt Stadtsprecherin Kerstin Stein-Schmidt.

Es würden jedoch allgemeine Regeln gelten. So dürften in einem Umkreis von 200 Metern zu brandempfindlichen Gebäuden und Anlagen wie zum Beispiel Reetdach- oder Fachwerkhäuser, Tankstellen, Bauernhöfen oder Wälder keine Pyrotechnik, insbesondere keine Raketen oder Batterien, gezündet werden. Stein-Schmidt: „Außerdem dürfen in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altenheimen keine pyrotechnischen Gegenstände abgebrannt werden.“ Diese Regeln gelten nicht nur in Eutin, sondern im gesamten Kreisgebiet.

Kein generelles
Böllerverbot„Oldenburg wird ebenfalls kein generelles Böllerverbot anordnen“, erklärt Bürgermeister Jörg Saba. Das Böller-Aufkommen sei nicht mit dem in touristischen Orten vergleichbar.Auch in Ahrensbök, Bad Schwartau, auf Fehmarn und in Neustadt gelten die allgemeinen Sicherheitsvorschriften und Abstände. Es gibt keine Extra-Böllerverbotszonen. „Aber wir bitten die Bevölkerung, bei der Benutzung von Böllern und Feuerwerksraketen auf Mensch und Tier Rücksicht zu nehmen“, sagt Ahrensböks Bürgermeister Andreas Zimmermann. Übrigens: Auch dort, wo das Knallen erlaubt ist, darf Pyrotechnik nur am Silvestertag und an Neujahr gezündet werden.

Neustadts Bürgermeister Mirko Spieckermann weist darauf hin, dass „auch die Verwendung von Signalmunition oder sonstiger Munition aus Schusswaffen jeder Art nach dem Waffengesetz verboten ist.“

Während ein Großteil der Städte und Gemeinden im Binnenlandkeine öffentlichen Feuerwerke veranstalten, lassen sich viele Küstenorte etwas einfallen, da über die Feiertage mit vielen Besuchern gerechnet wird. So soll zugleich das private Böllern eingedämmt werden.Öffentliche Feuerwerke
an der KüsteIn Grömitz, Dahme und Kellenhusen gelten die allgemeinen Abbrennverbote wie im gesamten Kreis. In kleineren Orten sind die Folgen nur viel weitreichender. „Dadurch besteht fast in ganz Kellenhusen ein Böllerverbot, von wenigen Straßenzügen abgesehen. Das ist für den Bürger allerdings etwas unübersichtlich“, erklärt Touristikleiter Raymond Kiesbye. Deshalb versuche man das Böllern insgesamt zurückzudrängen, indem ein öffentliches Feuerwerk von der Seebrücke aus abgeschossen werde.

Eine große Open-Air-Silvesterparty gibt es in Grömitz am Seebrückenvorplatz. Deshalb gilt dort zusätzlich wieder ein Mitführ- und Abbrennverbot für Pyrotechnik im Bereich des Seebrückenvorplatzes und in Teilen der Promenade und des Strandes.

In Timmendorfer Strand stehen die Regeln für dieses Jahr noch nicht fest. In den vergangenen Jahren gab es allerdings ein Böllerverbot für den Strand.In Scharbeutz gelten die bekannten Abstandsregeln. Damit wären auch Strandbereiche vom Abbrennverbot betroffen, an denen die reetgedeckten Häuser der Strandkorbbetreiber stehen.Im Ferienpark in Heiligenhafen wird ein Silvester-Feuerwerk veranstaltet. „Wir bitten alle, sich an diesen Feuerwerken zu erfreuen und auf eigenes Feuerwerk zu verzichten“, sagt Touristikleiter Eike Doyen.

Zudem gibt es in Heiligenhafen eine Böller-Verbotszone im Umkreis von 200 Metern rund um den Graswarderweg, die Seebrückenpromenade samt Strand und die reetgedeckten Ferienhäuser des Strand Resorts. Doyen: „Außerdem natürlich im Bereich der Schutzgebiete wie dem Naturschutzgebiet Graswarder.“

In Göhl, Gremersdorf, Großenbrode, Heringsdorf, Neukirchen und Wangels wurden die Regeln noch leicht verschärft. Dort muss mindestens 300 Meter Abstand zu leicht brennbaren Gebäuden oder Anlagen eingehalten werden. und swe
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