Timmendorfer Strand. Lieber wieder später: Die Geschäfte in der Gemeinde Timmendorfer Strand kehren zu den alten Öffnungszeiten für die Sonntage zurück. Damit haben die Gewerbetreibenden nur ein Jahr lang nach dem Vorbild der Nachbargemeinden die Zeit von 11 bis 17 Uhrausprobiert. „Das hat sich nicht bewährt“, sagt Heinz Meyer, Vorsitzender der Timmendorfer Aktivgruppe für Handel und Gewerbe. Die Gemeindevertreter stimmten jetzt für die Rückkehr zum Sonntagseinkauf von 12 bis 18 Uhr, der ab März 2026 wieder möglich ist.Nebenan, in Travemünde und Scharbeutz, öffnen die Geschäfte sonntags von 11 Uhr bis 17 Uhr. Die Bäderregelung erlaubt ein Zeitfenster von sechs Stunden zwischen 11 und 19 Uhr an Sonn- und Feiertagen, und zwar von Mitte März bis Ende Oktober sowie vom 17. Dezember bis 8. Januar. Timmendorf lud elf Jahre lang sonntags von 12 bis 18 Uhr zum Shoppen und glich seine Zeiten erst 2025 den anderen Urlaubsorten an.

Das geschah auf Wunsch zahlreicher Timmendorfer Einzelhändler. Laut einer Befragung waren 90 Prozent von ihnen für eine einheitliche Regelung an der Lübecker Bucht. Doch die Stimmung hat sich offenbar verändert. „Mittlerweile sind 60 Prozent der Einzelhändler für die Rückkehr zur alten Regelung“, berichtet Heinz Meyer. Gerade an den Sonntagen kämen viele Tagesgäste in den Ort. „Die möchten erst einmal frühstücken und an den Strand und nicht sofort einkaufen“, sagt der Chef der Aktivgruppe.

Mitarbeiter der Timmendorfer Verwaltung haben nachgefragt und die Ergebnisse veröffentlicht. Die Leiterin des Famila-Marktes am Höppnerweg nennt demnach die Zeit von 11 bis 17 Uhr „kundenunfreundlich, wir haben dafür Beschwerden und Unverständnis geerntet“. Die Menschen wollten lieber nach einem entspannten Tag ihre Einkäufe erledigen und dafür „die letzte Stunde“ nutzen – zumal sie frische Produkte nicht zwischendurch besorgen und dann stundenlang „in Kofferräumen mit Backofen-Temperaturen“ aufbewahren könnten.

Der Timmendorfer Tourismuschef Joachim Nitz plädiert ebenfalls für die Rückkehr zur 12-bis-18-Uhr-Regelung „als Service für die gesamte Region“. Einheimische und Gäste könnten damit ab 11 Uhr in Scharbeutz sowie bis 18 Uhr in Timmendorfer Strand Besorgungen machen. „Eine Vereinheitlichung bringt dem Gast keinen Vorteil“, erklärt Joachim Nitz. Eher neutral zeigen sich die Verantwortlichen bei der IHK. Je nach Lage, Sortiment und Zielgruppe der Geschäfte unterscheiden sich die Meinungen der Betreiber, heißt es. Vom Edeka-Markt in Niendorf kommt hingegen der Wunsch, bei 11 bis 17 Uhr zu bleiben.

Start am 1. März 2026
mit dem Golf-OpeningDoch die Rückkehr zur Sonntagsöffnung von 12 bis 18 Uhr in Timmendorfer Strand und Niendorf ist beschlossen und gilt ab Sonntag, 1. März 2026, wenn mit dem Golf-Opening der erste verkaufsoffene Sonntag des Frühjahres die Menschen in den Ort locken soll. Es folgt der verkaufsoffene Sonntag, 8. März,mit dem Strandderby. Ab Sonntag, 15. März, greift die übliche Bäderregelung.Rund um den Jahreswechsel 2025/2026, wenn bis zum 8. Januar die Bäderregelung gilt, öffnen die Geschäfte in Timmendorf sonntags aber noch von 11 bis 17 Uhr. Im Einzelnen können die Menschen nach Angaben von Heinz Meyer an den Feiertagen zu folgenden Zeiten einkaufen: an Heiligabend bis 14 Uhr, am zweiten Weihnachtsfeiertag von 11 bis 17 Uhr, an Silvester bis 14 Uhr und an Neujahr von 11 bis 17 Uhr. Dazu öffnen die Geschäfte an den Sonntagen 21. und 28. Dezember und 4. Januar ebenfalls von 11 bis 17 Uhr. Am ersten Weihnachtstag sind die Geschäfte geschlossen, was sich angesichts der sonstigen Öffnungszeiten ja möglicherweise aushalten lässt. und saj