Das Zwischenlager ist notwendig, weil sich die Vorarbeiten am eigentlichen Standort für das künftige Containerdorf verzögert haben. Nach dem Abriss der maroden Turnhalle im März wurden die Fläche planiert und neu erschlossen. Im Sommer folgte die Verlegung von neuen Ver- und Entsorgungsleitungen. Die Übergabepunkte von Frischwasserrohren, Abwasserkanälen und Stromanschlüssen sowie Regenwasserschächten sind auf dem Gelände sichtbar markiert. Teilweise ist das Areal von Gräben durchzogen und mit Erdhügeln bedeckt.
„Es fehlt noch ein Gutachten über die Tragfähigkeit des Bodens“, erklärt Bürgermeister Heiko Godow (CDU). Sobald die Ergebnisse der statischen Untersuchungen vorliegen würden, könne über die Art der Grundsteinlegung entschieden werden. Im Idealfall würden kleine Streifenfundamente ausreichen, sodass man keine größeren Flächen betonieren müsse. Das würde auch den späteren Rückbau erleichtern, sagt er. Denn: Die Wohncontainer dürfen nur drei Jahre stehen, bei Bedarf kann die Genehmigung einmalig um weitere drei Jahre verlängert werden. „Spätestens nach sechs Jahren muss die ganze Anlage wieder abgebaut werden“, sagt Godow.
Doch zunächst müssen die Flüchtlingsunterkünfte erst einmal aufgebaut werden. Die Verwaltung hofft, dass die fehlenden Unterlagen und Genehmigungen bis Ende des Jahres vorliegen. Das Containerdorf könne dann im ersten Quartal 2026 aufgebaut werden. Im April, so die aktuelle Hoffnung, wären die Unterkünfte an der Ringstraße bezugsfähig, erklärt der Bürgermeister.
Im ersten Bauabschnitt sollen die zentralen Gemeinschaftsräume, im zweiten 62 Wohnplätze für Einzelpersonen und Familien geschaffen werden. Zwei weitere geplante Optionen, mit denen die Wohnanlage erweitert werden könnte, würden nur bei akutem Bedarf realisiert. „Die Zuweisungszahlen sind deutlich zurückgegangen“, sagt Godow. Der modulare Aufbau des Containerdorfs komme diesen Anforderungen entgegen. „Stand heute brauchen wir nur die Bauabschnitte eins und zwei“, erklärt er.