„Die Grundschulplanung am Kleinen See soll in zwei Schritten vorgenommen werden “, hat die Mehrheit der Stadtvertreter beschlossen. Der erste Abschnitt soll ein Ersatzneubau für die jetzigen Gebäude (Außenstelle Gustav-Peters-Schule) sein. Hinzu kommen eine Dreifeldsporthalle und die angedockten Förderzentren. Die Schüler des Hauptstandortes an der Blauen Lehmkuhle sollen vorerst dort bleiben.
Die Stadtvertreter wollen aber von der Verwaltung zunächst Belastungen des Haushalts für die kommenden Jahre errechnen lassen. Parallel dazu sollen Möglichkeiten für die Wilhelm-Wisser-Schule an der Elisabethstraße geprüft werden: Wie teuer wird ein Abriss der Turnhalle, der Pavillons, ein Anbau von Modulen oder Aufbau von Containern? In die Überlegungen soll auch das Grundstück Elisabethstraße 53 einbezogen werden – für einen möglichen Ankauf sind im 2. Nachtragshaushalt 630.000 Euro vorgesehen.
Die Anträge für diese Schulplanungen haben CDU, FDP und Grüne gemeinsam erstellt. Sie wollen sie „gleichrangig behandeln“ und bei Finanzierbarkeit gleichzeitig umsetzen. Für beide Schulen zusammen ist ein Kostendeckel von 45 Millionen Euro festgelegt worden. Vor einer Entscheidung über Neubau, Erweiterung oder Sanierung erwarten die Fraktionen ein Konzept.
Allerdings, daran ließen die drei Fraktionen keinen Zweifel, Vorrang hat für sie die Finanzierung der Energieplanung (verbunden mit einer Kreditaufnahme der Stadt von insgesamt 57 Millionen Euro) sowie die des neuen Gewerbegebiets (Investition von rund 15 Millionen Euro), gefolgt von der des Feuerwehrneubaus (rund 21 Millionen Euro). „Unser Ziel muss es jetzt sein, die Pro-Kopf-Verschuldung in Eutin im Rahmen zu halten“, mahnte Marius Winkler (FDP). Eine Reduzierung hatte das Innenministerium gefordert.Derzeit liegt die Verschuldung der Stadt bei rund 70 Millionen Euro, das macht pro Einwohner circa 4100 Euro. Das Ministerium nennt in einem Schreiben an Eutins Bürgermeister „die Haushaltslage der Stadt Eutin besorgniserregend“. Es legt einen Verzicht auf einzelne Investitionen bzw. zumindest ein Strecken oder Verschieben unvermeidbarer investiver Maßnahmen nahe. „Hier scheint eine noch intensivere Priorisierung der Stadt unvermeidlich“, heißt es.
Das Innenministerium hatte die von der Stadtvertretung beschlossene Energieplanung und die dafür erforderliche Kreditaufnahme der Stadt (aktuell 30 Millionen Euro, später weitere 27 Millionen Euro) vorerst nicht genehmigt. Gleichwohl hat es hat die avisierte rentierliche Energieplanung anerkannt und die Stadtwerke für ihr Konzept sogar gelobt. Aber Eutin habe zu viele anstehende Projekte, die mit hohen Investitionen verbunden seien, eben die Schulbauten, den Feuerwehrneubau und auch die Sanierung der Sportanlage Waldeck.