Die neuen Verkehrsregeln sollen mehr Sicherheit bringen – doch daraus wird nichts, wenn sich niemand daran hält. Lübecks neue Stadtgrabenbrücke, die vor Kurzem eröffnet wurde, soll dafür sorgen, dass weniger Radler den gefährlichen Weg über den Lindenteller in die Innenstadt nutzen. Und weitere Pläne? „Hierfür wurde aktuell eine Variantenuntersuchung ausgeschrieben. Mit ersten Ergebnissen wird in der zweiten Jahreshälfte gerechnet“, sagt Nina Rehberg, stellvertretende Stadtsprecherin.
Auch beim Berliner Platz wird es nicht früher zu Umbaumaßnahmen kommen. „Zurzeit laufen bereits Untersuchungen, wie der Berliner Platz dauerhaft und rechtskonform umgestaltet werden kann“, sagt Rehberg. „Die dauerhafte und rechtskonforme Umgestaltung kann aber erst nach der Sanierung der Mühlentorbrücke und dem Umbau des Mühlentortellers, voraussichtlich ab 2030, erfolgen.“
Bis dahin soll laut Rehberg zunächst eine sogenannte Interimslösung umgesetzt werden, die aktuell noch abgestimmt wird. Die Pläne: Der Radweg soll baulich abgesetzt und der Radverkehr immer neben den Fußgängern geführt werden. Fußgänger sollen die Straßen weiter vom Kreisverkehr überqueren können.
Dazu soll in der Berliner Allee die Einfahrt in den Kreisverkehr durch Markierung klar als eine Fahrspur ausgewiesen werden. „Die beiden Einfahrten Geniner Straße West und Possehlstraße in den Kreisverkehr werden zunächst aufgrund der dortigen hohen Verkehrsbelastung zweispurig belassen“, sagt Rehberg. Die Umbaumaßnahmen sollen Ende dieses Jahres und im Frühjahr nächsten Jahres umgesetzt werden. Eine Vollsperrung des Berliner Platzes soll vermieden werden.
Vielleicht hat sich die Situation an den beiden Kreiseln bald aber von allein geregelt, und die Kreisverkehre gelten nicht mehr als Unfallschwerpunkte. Zumindest im vergangenen Jahr sind die Unfallzahlen zurückgegangen.
Nach 30 aufgenommenen Unfällen im Jahr 2023 am Berliner Platz nahm die Zahl 2024 auf 25 ab – ein Minus von 17,6 Prozent.Ähnliches ist am Lindenteller zu beobachten: Hier ist laut Polizei die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden ebenfalls zurückgegangen. Waren es im Jahr 2022 noch 30 und im Jahr 2023 dann 27, so haben die Beamten im Jahr 2024 nur noch 17 Unfälle mit Personenschaden registriert.