Eutin setzt auf günstige Lösungen
Mehr Schüler an der Voß-Schule durch Umstellung auf G9 – Vorgesehen sind gebrauchte Container und ein Umbau

Dort, wo jetzt das Beach-Volleyballfeld der Voß-Schule liegt, soll im Sommer 2026 ein Modulbau mit vier Klassenräumen stehen.
Eutin. Beide Eutiner Gymnasien, die Voß- und die Weber-Schule, benötigen zum Schuljahr 2026/27 weitere Klassen- und Fachräume. Damit sie im Sommer kommenden Jahres zur Verfügung stehen, hat der Eutiner Schulausschuss jetzt beschlossen: Die Voß-Schule soll einen Mobilbau mit vier Klassenräumen erhalten. Für die Weber-Schule sollen Räume in der Albert-Mahlstedt-Schule umgebaut werden – ein Architekturbüro muss aber Machbarkeit und Kosten noch prüfen.

Der Raumbedarf der Voß-Schule ergibt sich aus der Umstellung von G8 zu G9. Schulleiterin Tanja Dietrich rechnet für 2026 mit drei bis vier Klassen mehr, je nach Anmeldezahlen könnten es noch mehr werden. Aktuell besuchen knapp 600 Schülerinnen und Schüler das Gymnasium. Für das im Sommer 2025 beginnende Schuljahr gibt es 101 Anmeldungen (fünf Klassen).

Vorgesehen ist, dass auf dem jetzigen Beachvolleyballfeld der Voß-Schule ein Containerbau mit vier Räumen platziert wird. „Alle Behörden waren beteiligt und haben gesagt, dort könnte eine Anlage hinpassen. Die Erschließungswege dort wären relativ kurz, weil nebenan andere Gebäude stehen“, sagte Michael Kasch, Fachdienstleiter Bildung und Kultur.

Für die Errichtung des Baufeldes veranschlagt die Stadt 220.000 Euro. Sie könnte eine gebrauchte Anlage aus Pönitz kaufen: vier Klassenräume für je maximal 30 Schüler, zwei im Erdgeschoss, zwei im Obergeschoss, jeweils mit einem Vorraum, führte Kasch weiter aus.

„Die werden wir uns ansehen. Sie wird circa 200.000 Euro, eher weniger kosten. Aber es gibt inzwischen relativ viele gebrauchte Anlagen auf dem Markt.“ Mit einem gebrauchten Mobilbau liege die Stadt weit unter den Kosten für einen neuen (circa 1,8 Millionen Euro). Bis 450.000 Euro hat die Verwaltung jetzt Spielraum für Kauf und Installation einer Container-Anlage. Bei höheren Kosten muss der Ausschuss erneut entscheiden.

Auch die Hausmeisterwohnung in der Voß-Schule war erneut Thema. Ein Umbau zu Klassenzimmern ist vom Tisch. „Wir reden ja überall von Konsolidierung und wollen Erträge generieren. Daher wollen wir sie gern vermieten“, sagte der zuständige Fachbereichsleiter, Martin Klehs.

Um die Raumnot der Weber-Schule (aktuell 698 Schüler, zum Sommer 88 Anmeldungen/vier Klassen) zu lindern, haben Verwaltung und Kommunalpolitiker die Albert-Mahlstedt-Schule ins Auge gefasst. Im Gebäude an der Albert-Mahlstedt-Straße 28 gibt es vier infrage kommende Räume, die allerdings baulich und technisch angepasst werden müssen. Was erforderlich ist und wie viel es kosten wird, soll ein Architekt ermitteln. Für die Machbarkeitsstudie bewilligten die Fraktionen 3500 Euro.

Martin Klehs gab im Ausschuss eine Nachricht zum sogenannten Haus V der Weber-Schule (Ecke Albert-Mahlstedt-Straße/Am Stadtgraben) bekannt: Die Sanierung wird nicht im Sommer abgeschlossen sein, sondern sich nochmals verzögern. Das Gebäude kann voraussichtlich erst nach den Herbstferien 2025 wieder für Unterricht genutzt werden. Im Herbst 2023 waren die damals siebten und achten Klassen des Gymnasiums auf den Campus am Festplatz gezogen. Das Interim in Containern sollte ursprünglich ein dreiviertel Jahr dauern. Es verlängerte sich wegen weiterer Gebäudeschäden, die im Sanierungsverlauf entdeckt wurden.

Grund für die erneute Verzögerung ist die Denkmalpflege. Nach Angaben von Martin Klehs hat sie eine bisherige Genehmigung zur Sanierung der Fenster zurückgenommen. Es müsse jetzt ein anderes Modell eingebaut werden. und ben
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