Zwischen 30 und 40 Mietwohnungen mit einer Größe zwischen 40 und 160 Quadratmetern sollten ab der 1. Etage entstehen: So sah der erste Entwurf für die Umwandlung der früheren LMK-Einkaufswelt im Februar 2019 aus. Im Oktober 2020 nahm Thomas Menke von diesem Plan Abstand.
2021 stellte er neue Ideen vor. Sie beinhalteten beispielsweise einen teilweisen Abriss der Nachbarhäuser und Penthousewohnungen. Mit im Boot waren unterschiedliche Geschäftspartner. Realisiert wurde nichts. Auch mit Interessenten, die das Kaufhausgebäude erwerben wollten, wurde Menke sich nicht einig. Eine mit Partnern im Sommer 2023 gegründete Projektgesellschaft, die ebenfalls eine Kombination von Wohnraum und Geschäften plus Netto-Filiale im Erdgeschoss plante, meldete Insolvenz an.
Nun will Thomas Menke mit einem neuen Architekturbüro und neuen Interessenten, die Investoren werden wollen, durchstarten. Für die Immobilie sind „Umplanung, Teilumnutzung und energetische Sanierung“ vorgesehen. Das geht aus den für den Stadtentwicklungsausschuss eingereichten Unterlagen hervor. Der Ausschuss tagt am Donnerstag 8. Mai, von 18 Uhr an in der Mensa der Albert-Mahlstedt-Schule, Eingang Heinrich-Westphal-Straße.
Vor allem aber will Menke in den Geschossen 1 bis 3 mehr Wohnungen schaffen als bisher vorgesehen. Die zu geringe Anzahl habe anfänglich interessierte Investoren abspringen lassen, erklärt er. Auch seien die großen Wohnungen ein Negativ-Faktor gewesen. Wenig überraschend: Laut Menke wurde kritisiert, dass einige Wohnungen über die Küche erschlossen werden sollten.
Das Problem beim Umbau des alten Kaufhauses zu Wohnraum ist die Tiefe der Geschosse: Wenig Außenwandlänge für Fensterelemente steht viel Innenraum gegenüber. Das neue Architekturbüro zieht in Betracht, auf dem jetzt zweigeschossigen, nördlichen Flachdachteil aufzustocken, um mehr Wohnungen zu schaffen. Damit der Baukörper nicht so massig wirkt, sollen die Außenwände der Aufstockung deutlich zurückgesetzt werden. Die Planer ziehen außerdem in Erwägung, einen Großteil der Klima- und Lüftungsanlagen abzureißen. Damit würde der Bau von den Maßen her verringert werden und auch optisch kleiner wirken. Um die Fassade des großen Gebäudes aufzulockern, sind für alle Wohnungen Loggien vorgesehen.
An der Peterstraße sollen nach Möglichkeit, so die Planer, die Schaufenster erhalten bleiben, damit sich dort später ein Café oder anderes Gewerbe ansiedeln kann, das eine Auslage benötigt. Zum Stadtgraben hin wird das Erdgeschoss von einer Netto-Filiale geprägt sein. Der Netto Marken-Discount ist eine Tochter der Edeka-Gruppe.
Das Unternehmen hatte schon vor zwei Jahren Interesse signalisiert. Geplant ist, dass es sein Sortiment auf rund 1350 Quadratmetern Fläche anbieten kann. „Wir ziehen in ein schlüsselfertiges Objekt“, sagte Max Nithard, Regionalleiter Expansion Nord bei Netto, zu den Erwartungen des Unternehmens. Auch nach der Insolvenz von Menkes letzter Projektgesellschaft hatte die Unternehmenskommunikation von Netto mitgeteilt: „Netto Marken-Discount beabsichtigt, am Standort in Eutin festzuhalten.“