Kaum ist die Meldung beim Bauhof der Gemeinde eingegangen, wird der Auftrag eingetaktet. „Das soll natürlich schnell gehen, weil der Kurpark auch gut frequentiert wird“, sagt Leiter Benny Roski. Deswegen sind seine Kollegen zügig mit Mörtel und Kelle angerückt und reparieren die Schäden. Einen guten Tag benötigen die beiden Kollegen, zudem brauchen sie Materialien und das Fahrzeug. „Rund 1000 Euro kostet das Ganze am Ende, für dieses Geld würde ich lieber drei schöne Bäume pflanzen“, sagt der Bauhofleiter.
Immer öfter müssen seine Mitarbeiter mittlerweile Vandalismusschäden beseitigen – oftmals Graffiti. „Da unten sehe ich auch schon wieder einen Schriftzug“, sagt Benny Roski und versucht durch die Bäume einen Blick in Richtung Bahnhof zu erhaschen. An der Wand steht der Schriftzug „Ultras“ – offenbar waren Fußballfans am Werk.
Auch Mülleimer sind oft Ziel. Erst kürzlich wurden die Abfallbehälter am Dieksee in den Farben des VfB Lübeck angemalt. Sie überzulackieren, kostet den Bauhof nicht nur Geld, sondern vor allem viel Zeit.
„Einmal in der Woche fährt unser Maler herum“, erzählt Roski. Dann werden Flächen je nach Dringlichkeit überstrichen. Es sei denn, es handelt sich um rechtsextreme Schriftzüge oder Symbole. „Dann handeln wir natürlich sofort.“
Wie die Informationen zum Bauhof gelangen, ist unterschiedlich. Manches kommt über das Rathaus, anderes gibt die Polizei weiter. „Und dann melden sich auch viele Bürger bei uns“, erzählt Roski. „Das hilft uns natürlich, insbesondere weil wir auf den Dörfern nicht immer alles im Blick haben können.“
Der Vorteil für viele Malenter dabei: Der Bauhof ist rund um die Uhr erreichbar, hier werden sie ihre Sorgen schnell los. Die Schäden werden zumeist schnell behoben – rund 30 Kräfte sind dafür im Außendienst im Einsatz, die sich aber natürlich auch um die alltägliche Aufgabe wie Grünpflege kümmern.
Um die Arbeit im Alltag zu erleichtern, wurde der Malenter Bahnhof mit Smartphones und Tablets ausgestattet. Was früher per Hand auf Zetteln notiert wurde, kann jetzt mithilfe einer App ins Handy eingegeben werden. Kommt ein Auftrag rein, kann in dem Programm ein Ticket angelegt und den entsprechenden Bearbeitern zugeordnet werden. Auch Arbeitsschritte oder die Fertigstellung werden dann von den Kollegen direkt per Klick notiert. Für Benny Roski ist so jederzeit sichtbar: Wer ist wo im Einsatz, welche Maschinen werden benötigt und wie viel Zeit ist dabei vergangen. Trotz aller Motivation, die Schäden zu beseitigen, wünscht er sich mehr Rücksichtnahme der Bürger. „Bänke, die in den Dieksee geworfen werden, was hat man davon?“, fragt der Bauhofleiter. Der Ostholsteiner hat auch schon mal Autofahrer angesprochen, die ihren Müll illegal entsorgen wollten. Mit Blick auf die öffentlichen Toiletten kann er ebenfalls nur den Kopf schütteln. „Es gibt nichts, was da nicht schon reingeworfen wurde“, berichtet er.
Was in jedem Fall hilft: ein nettes Wort. „Das ist immer wieder schön, wenn man ein ‚Danke‘ bei der Arbeit hört oder uns Briefe oder Anrufe nach abgeschlossener Arbeit erreichen“, sagt Roski.