Um 14.30 Uhr spazieren Gäste in der Küchengartenführung vom Schloss durch den Englischen Landschaftsgarten in den Küchengarten. Hier erleben sie die Geschichte und Gegenwart des Küchengartens Schloss Eutin: In diesem Nutzgarten mit Klimamauer und Gewächshäusern wurden einst Blumen, Obst und Gemüse für das Schloss angebaut.
Heute ist der Küchengarten ein lebendiger Schaugarten. 56 ehrenamtliche Gärtnerinnen und Gärtner bewirtschaften den Garten mit vielerlei alten Sorten von Zier-, Heil- und Nutzpflanzen. Dank ihres Engagements gibt der Küchengarten Schloss Eutin eine Idee davon, wie Nutzgärten einer Residenz im Wandel der Jahreszeiten einst ausgesehen haben könnten. Im Mai blühen hier die Obstbäume.
Ab 15 Uhr heißen die ehrenamtlichen Gärtnerinnen und Gärtner die Gäste willkommen, ihnen über die Schulter zu schauen und Gespräche über den Gartenzaun zu führen – ob Fachsimpelei oder Tipps für Neulinge. Parallel geben die Ehrenamtlichen am Marktstand im Küchengarten ihre saisonale Ernte gegen eine Spende ab, die vollständig dem Erhalt des Gartens zugutekommt. Hier gibt es alles, was die Natur aktuell hergibt, wie Rhabarber, Setzlinge von Kräutern und mit etwas Glück den ersten grünen Spargel.
Eine Besonderheit in diesem Jahr: Der Garten „Neue Wurzel“ feiert fünfjähriges Bestehen. Seit 2020 haben viele Hände den Garten gestaltet – Geflüchtete aus Syrien, Afghanistan, Irak und Iran. Der Garten ist eine Einladung zum Mitmachen an alle, die in Eutin „Neue Wurzeln“ schlagen wollen. Für dieses Jahr haben die ehrenamtlichen Gärtnerinnen und Gärtner den Garten mit Elementen der Gartenkultur aus Syrien, Afghanistan, Mexiko, der Ukraine, dem Irak und Iran gestaltet. Nach dem Anbausystem „Milpa“ wachsen hier Mais, Bohnen, Kürbisse und Sonnenblumen zusammen: Die Pflanzen dienen sich gegenseitig als Rankhilfe, Schattenspender und Wasserspeicher. Daran lässt sich ein ressourcenschonendes Gärtnern lernen.
Küchengarten-Spezial