Gemeinden wollen investieren
Trotz Geldnot: Orte zwischen Fehmarn und Stockelsdorf planen Ausgaben für 2025 – Schulen und Feuerwehren im Fokus

Das marode Timmendorfer ETC wird auch 2025 ein großes Thema innerhalb der Gemeinde sein.Foto: Agentur 54°/LN-Archiv
Ostholstein. Etliche Orte im Kreis Ostholstein stecken in finanziellen Schwierigkeiten. Die Verschuldung wächst. Häufig müssen Gebäude dringend saniert werden. Hinzu kommt, dass die Zahl der Aufgaben, die Bund und Land an die Orte übertragen, wächst. Das hat Folgen. Einige Vorhaben können nicht wie geplant erledigt werden, andere müssen abgearbeitet werden.Die Gemeinde Ahrensbök ist chronisch klamm. Dennoch muss Geld ausgegeben werden. Unter anderem soll etwas in die Arnesbokenschule und in die daneben liegende Sporthalle fließen. Die Grundschule wird saniert (1,4 Millionen Euro) und erhält einen Anbau. Einen weiteren Anbau soll die Mensa bekommen (360.000 Euro). Große Hoffnung setzt Bürgermeister Andreas Zimmermann (parteilos) aufdie vielen geplanten Solarparks. Diese sollen für steigenden Einnahmen sorgen.

Die finanzielle Situation Bad Schwartaus ist im Vergleich zu anderen Kommunen recht komfortabel. So plant die Stadt für das Haushaltsjahr 2025 mit einem leichten Plus von rund 400.000 Euro. Vorgesehen sind Investitionen in Baumaßnahmen in Höhe von rund neun Millionen Euro. Das Geld fließt überwiegend in die Bereiche Bildung, Straßenbau sowie in Projekte zur energetischen Sanierung. Dafür wird ein neuer Kredit in Höhe von drei Millionen Euro aufgenommen.

Der Schuldenberg Eutins ist groß (aktuell 65 Millionen Euro). Dennoch muss die Stadt Geld ausgeben. 2025 soll am Meinsdorfer Weg ein neues Feuerwehrhaus gebaut werden.Die Vorarbeiten haben begonnen.Vorgesehen ist auch die Erschließung neuer Gewerbeflächen. Zudem soll die Sanierung des Altbaus des Weber-Gymnasiums im Sommer abgeschlossen werden. Auch istdie Sanierung von Straßen geplant.

Allein im kommenden Jahr will die Stadt Fehmarn 41 Millionen Euro ausgeben. Geplant ist unter anderem der Kauf von Fahrzeugen und Schutzkleidung für die Feuerwehren. Zudem soll in Kopendorf ein Gebäude für die Rettungskräfte entstehen. Darüber hinaus will die Stadt Notstromaggregate und Pumpen kaufen. Sie sollen im Falle von Überschwemmungen größere Schäden verhindern. Ebenfalls vorgesehen sind der Erwerb von Spielgeräten und Flutlichtanlagen für Sportplätze. Zudem sollen knapp 17 Millionen Euro in den Bau von Straßen fließen.

Die Stadt Heiligenhafen muss aus Kostengründen auf die Sanierung der Sporthalle in der Feldstraße verzichten. Ebenfalls nicht erledigt werden kann der Umbau eines Gebäudes zu einem Beratungszentrum im Thulboden. Derweil stehen 440.000 Euro für den Buhnenbau und ein Millionenbetrag für Straßen- und Kanalsanierung bereit. Im dritten Quartal soll zusammen mit Ameos ein neuer Kindergarten fertig werden.

Sporthalle, Wohnungen für Geflüchtete, Feuerwehr und Bauhof – in diese Bereiche wird 2025 in Malente investiert.Der Schuldenberg wächst derweil weiter.Zu den Großprojekten gehört dabei die Sanierung des Bauhofs. Zunächst soll das Dach für gut 600.000 Euro saniert und eine Photovoltaikanlage angebracht werden. 2026 würde dann die energetische Sanierung des Gebäudes folgen.Die Stadt Neustadtmuss alle Investitionen in Höhe von gut 22 Millionen Euro über Kredite finanzieren. Unter anderem sollen neue Kita-Plätze geschaffen, Schulen und eine Sporthalle saniert und ein benötigter Hochwasserschutz für Pelzerhaken geplant werden. Bürgermeister Mirko Spieckermann (parteilos) sagt, dass es aber auch ein Vorhaben gebe, „das wir tatsächlich aus finanziellen Gründen nicht wie geplant in 2025 beginnen können“. Es handle sich um die Städtebaufördermaßnahme Hafenwestseite im zweiten Bauabschnitt. Der Grund: Dem Land fehlt das Geld.Die Finanzlage ist auch in Oldenburg schlecht. Die Stadt musste und muss viel Geld in Schulen stecken. 2025 werden es rund 500.000 Euro für den neuen Schulcampus sein. Hier sind Restarbeiten für die Sport- und Eventhalle zu erledigen. Weitere vier Millionen Euro sollen in den Neubau des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums fließen, wobei zunächst der Abriss des Altbaus sowie erste Arbeiten anstehen. Darüber hinaus sollen Straßen saniert werden. Nicht möglich ist – wie schon in den Vorjahren – die Sanierung des Rathauses. Bürgermeister Jörg Saba (parteilos) spricht von einem Sanierungsstau und Platzmangel.In Ratekau müssen 2025 unter anderem Millionen in den Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Sereetz, die Erweiterung des evangelischen Kindergartens in Ratekau sowie die Sanierung der Sporthalle in Pansdorf gesteckt werden.Zudem stehen Straßenarbeiten an.Klar ist aus Sicht von Bürgermeister Thomas Keller (parteilos), dass seine Gemeinde Hilfe von Land und Bund benötigt. „Wir sind auf Zuschüsse angewiesen, um Projekte umzusetzen“, sagt er.

Vorangetrieben werden soll in 2025 die Modernisierung der drei Grund- sowie der Gemeinschaftsschule in Stockelsdorf. Viel Geld wird auch für neuen Wohnraum benötigt. Hier steht zunächst die Verlegung eines Spielplatzes in der Max-Hamerich-Straße an, bevor in den kommenden Jahren dort gebaut werden soll. Ebenfalls vorgesehen ist die Sanierung von Straßen.

Der Fokus in Timmendorfer Strand soll auf der öffentlichen Infrastruktur und nicht wie in 2024 auf der Seebrücke liegen. Dennoch muss die Gemeinde noch einmal rund eine Million Euro in das Mega-Bauwerk stecken – für Restarbeiten. Zudem will sie den Vorplatz neu gestalten (1,35 Millionen Euro). Deutlich teurer wird das neue Pumpwerk (3,7 Millionen Euro in 2025). In den beiden Folgejahren sollen noch einmal 8,6 Millionen Euro in diese Anlage fließen. Hohe Summen werden für Schulen und Kanalarbeiten, Beleuchtung und die Feuerwehren benötigt.Die Gemeinde Scharbeutz hat noch keinen Haushalt beschlossen und wird dieses voraussichtlich erst im Februar 2025 machen. In den ersten Entwürfen bestand zunächst noch ein Defizit von 3,5 Millionen Euro, dann eines von 2,2 Millionen Euro. Größere Posten im Finanzplan sind unter anderem die Ausstattung der Feuerwehren (neue Löschfahrzeuge), die Außenanlagen der neuen Ostsee-Grundschule, der Ausbau der Grund- und Gemeinschaftsschule Pönitz, der Neubau der Kita Gleschendorf, die Sanierung der Mehrzweckhalle Gleschendorf und Straßensanierungen. Seb

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