Viele der aus diesem Anlass geladenen Gäste haben schon an der Grundsteinlegung und am Richtfest teilgenommen. Jetzt konnten sie die Ergebnisse langer Planung und Arbeiten begutachten. Michael Kock, seit 1. Juli Leiter der Polizeidirektion für Aus- und Fortbildung und für die Bereitschaftspolizei (PD AFB), hieß sie in der Mensa willkommen, die er „einen Ort der Begegnung mit einer angenehmen Atmosphäre“ nannte, an dem sich Auszubildende, Mitarbeiter und Fortbildungsteilnehmer stärken und austauschen könnten.
Der leitende Polizeidirektor sagte: „Die Mensa wird das Herzstück unseres Campuslebens sein.“ Die drei neuen Unterkunftsgebäude – jeweils mit 75 Zimmern, 25 auf einer Etage, immer mit eigenem Bad, dazu Teeküchen und Gemeinschaftsräume in jedem Stockwerk sowie weitere Sozial- und Besprechungsräume im Keller – seien modern und funktional. „Hier können sich Auszubildende und Fortbildungsteilnehmer wohlfühlen“, sagt Michael Kock. Er wertete die Neubauten „als weithin sichtbares Zeichen, dass die Hubertushöhe zunehmend den Kasernencharme der 1950er Jahre abstreift“.
Pro Gebäude gibt es ein barrierefreies Zimmer. Alle Zimmer sind für zwei Personen ausgelegt. An Fortbildungsteilnehmer werden sie als Einzelzimmer vergeben. Azubis wohnen zu zweit. Diese sind hochzufrieden damit. „Schön, modern und komfortabel“, findet Cüneyt Akyüz (21) sein Domizil, „für zwei Leute perfekt.“ Er schätzt das integrierte Badezimmer, ebenso wie sein Kollege Sven Ole Lindhorst (25), der sich in seiner Unterkunft sehr wohlfühlt. Magdalena Finke, Staatssekretärin im Innenministerium, sagte bei der Schlüsselübergabe: „Diese neue und zeitgemäße Unterbringung wird die Attraktivität der Ausbildung steigern, damit junge Bewerberinnen und Bewerber sich für unsere Landespolizei entscheiden.“ Mit diesen Neubauten zähle Schleswig-Holstein bundesweit zur Spitzenklasse.
Finke führte zudem aus, dass an der Landespolizeischule in Eutin und an der Fachhochschule in Altenholz derzeit 1009 Anwärter ausgebildet werden. „Sie haben die besten Bedingungen verdient. Das ist eine Wertschätzung und Anerkennung dieses Berufes.“ Der Bau der Unterkünfte habe rund 36 Millionen Euro gekostet, berichtete Axel Ritter vom Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GMSH). Aufgrund der Corona-Pandemie und gestiegener Baukosten habe sich das Vorhaben verteuert. Für die Errichtung der Mensa und der Infrastruktur drumherum (Versorgungsleitungen, Straße, Zäune) hätten rund 20 Millionen Euro aufgebracht werden müssen.
Küchenleiter Randolf Glück (38) beköstigt im Wirtschaftsgebäude gemeinsam mit seinen 27 Mitarbeitern täglich um die 1000 Polizeibeamte und Angestellte. „Wir bieten Früh-, Mittags- und Abendverpflegung. Das erste Frühstück gibt es um 6 Uhr, um 19 Uhr geht das letzte Abendessen raus“, erklärte er. In Spitzenzeiten richte sein Team außerdem noch 7500 Einsatzbeutel mit Verpflegung her.
Der Abriss der alten Kantine ist für 2025 vorgesehen. An ihrer Stelle sollen eine Aula und ein Schulungsgebäude entstehen. Direktionsleiter Kock hofft, dass der Bau zügig startet. „Das ist wesentlich für unsere Zukunft. Bewerber schauen genau hin. Und wir wollen den hohen Ausbildungsstandard der Landespolizei weiterentwickeln“, sagte er. Mit dem Neubau könne man sich von der kostenintensiven Außenstelle Kiebitzhörn trennen. Der jetzige Planungsstand sieht einen Baustart für 2027/28 vor.