Nach neuesten Zahlen der Bundesnetzagentur vom Oktober 2023 gibt es derzeit 514 Ladepunkte im Kreisgebiet, darunter 371 Normalladepunkte und 143 Schnellladepunkte. Im Oktober 2022 waren es noch insgesamt 214 öffentlich zugängliche Ladepunkte für Elektrofahrzeuge zwischen Stockelsdorf und Fehmarn.
Die Zahl hat sich also innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt. Mit der ZVO-Initiative könnte Ostholstein zum Spitzenreiter bei der Elektroversorgung im Norden werden. „Wir errichten in und für Ostholstein eine flächendeckende Ladeinfrastruktur, die den Anforderungen lebenswerter ländlicher Ortschaften, urbaner Lebensräume und einem attraktiven Tourismusgebiet gleichermaßen gerecht wird“, erklärt Sven Bäumler, Geschäftsführer der ZVO Energie GmbH. ZVO Energie ist eine Tochtergesellschaft des Zweckverbandes Ostholstein und zeichnet verantwortlich für den Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur. Jedoch nicht allein.
Für die Umsetzung des Vorhabens hat man eine strategische Partnerschaft mit der nonoxx pro GmbH aus Neumünster geschlossen, um die Installation, den Betrieb und die Wartung der Ladepunkte sicherzustellen. Die ZVO Energie soll die Auswahl geeigneter Standorte, die technische Anbindung und die Stromversorgung übernehmen. „Mit dieser Partnerschaft schaffen wir die Grundlage, um einen wesentlichen Beitrag zur Mobilitätswende und zur CO₂-Reduktion in unserem Ostholstein zu leisten“, betont Sven Bäumler weiter.
Doch wo genau sollen die Ladesäulen aufgebaut werden? Für den Beginn des Projekts seien bereits einige Standorte festgelegt. Dazu gehören neben Neustadt auch Kasseedorf und Kellenhusen. Nach weiteren Standorten werde derzeit gesucht.
„Wir legen dabei großen Wert darauf, dass die Standorte strategisch sinnvoll gewählt werden, um eine optimale Versorgung der E-Mobilitätsinfrastruktur zu gewährleisten. Selbstverständlich spielt auch die Wirtschaftlichkeit eine wichtige Rolle bei der Auswahl der Standorte“, betont die ZVO-Sprecherin. Sobald man konkrete Standorte erschlossen habe, werde man die Öffentlichkeit informieren. Der Ausbau umfasse sowohl Normallader als auch Schnelllader.
Klar ist, dass es schnell gehen soll. Die ZVO-Sprecherin: „Der Ausbau wird in den kommenden fünf Jahren besonders intensiv verlaufen, gefolgt von einem sukzessiven weiteren Ausbau an relevanten Standorten, um flexibel auf den Bedarf reagieren zu können.“ Die neuen Ladesäulen sollen in einem erkennbaren ZVO-Design gestaltet werden und würden neben der Nutzung der ZVO-Ladekarte auch die Möglichkeit bieten, über andere gängige Ladekarten und Bezahl-Apps abzurechnen. Dies solle sowohl den Ostholsteinern als auch den Touristen eine Nutzung der Ladeinfrastruktur ermöglichen.
Viele Ostholsteiner wird es freuen, denn die Zahl der E-Autos steigt stetig. In 2023 gab es in Ostholstein 4379 Autos mit Hybridantrieb und 2533 mit Elektromotor. 2024 sind es bereits 5622 mit Hybridantrieb und 3347 mit Elektromotor. Ostholstein steht mit seinen derzeit 514 Ladepunkten bereits jetzt im Vergleich zu anderen Kreisen gut da. Insgesamt steht Ostholstein auf Platz drei des Ladesäulen-Rankings in Schleswig-Holstein, nur in den Kreisen Rendsburg-Eckernförde und Nordfriesland gibt es mehr E-Ladestationen. Die ZVO-Initiative könnte den Kreis jedoch ganz nach vorne bringen.