Eutin/Bad Oldesloe.
Roter Teppich auf dem historischen Kopfsteinpflaster, Fingerfood und Begrüßungssekt für 350 Gäste, ein zweistündiger Festakt und ein erlesenes Menü: Die Sparkasse Holstein feierte am Donnerstag auf Gut Hasselburg in Ostholstein ihr 200-jähriges Bestehen. Getragen von Ostholstein und Stormarn, waren aus beiden Kreisen neben den Kreispräsidenten und Landräten etliche Vertreter der Kommunen, der Wirtschaft und der Kultur gekommen. Und natürlich Ehrengäste aus der Landespolitik und der Sparkassen-Familie.Allerdings musste Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) wegen Krankheit absagen. Für ihn sprangen die stellvertretende Ministerpräsidentin Monika Heinold (Grüne) sowie Innenministerin und qua Amt Sparkassen-Aufsicht Sabine Sütterlin-Waack (CDU) ein. In einem launigen Zwiegespräch würdigten sie die Arbeit des Geldinstituts, das von den Kreisen getragen wird und ein öffentlich-rechtliches Kreditinstitut ist. Einst anno 1824 in Bad Oldesloe, Neustadt und Oldenburg gegründet, um den kleinen Leuten zu helfen, kleine Beträge sicher anzulegen. Dass dabei der Gedanke der Volkserziehung nicht ganz abwegig war, machte Oldenburgs Bürgermeister Jörg Saba deutlich. Die Brotgeber (heute: Arbeitgeber) seien damals vom Bürgermeister aufgefordert worden, die Dienstboten und Gesellen zu mehr Sparsamkeit aufzurufen. Dass die Förderung des Allgemeinwohls bis heute zu den Aufgaben der Sparkassen – sie schütten keine Dividenden aus, sondern geben Überschüsse zurück in die Region – gehört, macht eine Mega-Spende deutlich. Aus Anlass des Jubiläums übergab der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Holstein, Thomas Piehl, Spenden von je einer Million Euro in jeden der beiden die Sparkasse tragenden Kreise. Das Geld geht in Ostholstein
an das Hospiz, das in Oldenburg entstehen soll. Die
Eröffnung ist für 2028 geplant.
Die Stormarner Million ist für das Gründungs- und Innovationszentrum gedacht, das die Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn in Ahrensburg errichten will. Es soll Büros und ein Veranstaltungszentrum enthalten und ein Anlaufpunkt für Start-ups und die regionale Wirtschaft werden.
Beim Festakt betonten viele Redner, wie sehr die Sparkasse Stormarn in der Region verwurzelt ist. Dort liegen auch die Vorgänger-Institute, die jeweils 1824 gegründete Oldesloer Sparcasse, die Spar- und Leihkasse in Oldenburg und die Neustädter Spar- und Leihkasse. Über Jahrhunderte gab es immer wieder Zusammenschlüsse, bis 2006 die Sparkassen Stormarn und Ostholstein zur Sparkasse Holstein fusionierten. Sie ist damit die größte Sparkasse im Land. Sie hat 1000 Mitarbeiter und betreibt 34 Filialen zwischen Hamburg und Fehmarn. Für die gilt bis 2030 eine Standortgarantie. Außerdem gehören zur Sparkasse Holstein 18 Stiftungen.
„Die Sparkasse lebt in den Regionen“, lobte auch der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, Ulrich Reuter, in seiner Festrede. Zugleich verwies er darauf, dass die Sparkassen längst in der Moderne angekommen sind. „Die meistgenutzte Banking-App ist die von der Sparkasse“, sagte er. Und der Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes Schleswig-Holstein, Oliver Stolz, rief der Sparkasse Holstein zu: „Sie sind die Gestalter der Gegenwart und der Zukunft.“
Beim Festakt gab es dann noch die Gründung des Netzwerkes „Frauen in Karriere“ der Sparkassen in Schleswig-Holstein. Mit dieser Initiative sollen Talente für Fach- und Führungskarrieren entdeckt, entwickelt und gebunden werden, heißt es von der Sparkasse. Bisher wirken 23 Frauen daran mit, die bereits Karriere gemacht haben.
und sas