Dank der Fortschritte in der medizinischen Behandlung überleben heute etwa 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen, die an Krebs erkranken. Allerdings bleibt das Risiko für gesundheitliche Probleme im Laufe ihres Lebens erhöht. Die Langzeitnachsorge am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein beginnt in der Regel etwa fünf Jahre nach Abschluss der routinemäßigen Nachuntersuchungen bei onkologischen Erkrankungen. Dabei wird für jeden Patienten und jede Patientin ein individueller Langzeitnachsorgeplan erstellt, der auf dem persönlichen Risikoprofil basiert. Mögliche Spätfolgen durch die Therapie können so rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Gleichzeitig werden die Patienten in der Führung eines gesunden Lebensstils unterstützt.
Im Rahmen des LaNCa-Projekts werden Interviews und Befragungen durchgeführt, um den Gesundheitszustand und die Wünsche der Betroffenen in Bezug auf die Langzeitnachsorge zu erfassen. Darüber hinaus wurde eine informative Website (www.langzeitnachsorge-sh.de) erstellt, auf der sowohl Patienten als auch Ärztinnen und Ärzten umfassende Informationen zu den aktuellen Angeboten der Langzeitnachsorge finden. Zusätzlich werden Videoberatungen für psychosoziale Fragestellungen angeboten. Auch niedergelassene Ärzte werden durch Fortbildungen und Videosprechstunden unterstützt, um sie umfassend über die Langzeitnachsorge zu informieren und die Zusammenarbeit zu stärken.
Besonders herausfordernd ist für junge Patientinnen und Patienten der Übergang von der Kinder- zur Erwachsenenmedizin. Deshalb wird dieser Übergangsphase (Transition) im LaNCa-Projekt besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Um diesen Übergang zu erleichtern, werden Transitionsworkshops angeboten. Am 19. und 20. Januar 2024 findet am UKSH Campus Lübeck der nächste kostenloser Gruppenworkshop statt, der speziell auf Jugendliche zugeschnitten ist, die ehemals an Krebs erkrankt waren. Der thematische Schwerpunkt des Workshops liegt auf dem Transitionsprozess, der den Arztwechsel und Veränderungen durch die Volljährigkeit behandelt.
Darüber hinaus werden auch medizinische Themen der Langzeitnachsorge und psychosoziale Fragen besprochen und erarbeitet. Gleichzeitig sind auch die Eltern herzlich eingeladen, an dem Workshop teilzunehmen und sich unter anderem bezüglich Ablösung und Stärkung der eigenen Kinder auszutauschen. Neben der Vermittlung von Informationen wird ausreichend Zeit für den persönlichen Austausch mit anderen Betroffenen geboten. Für diejenigen, die nicht nach Lübeck reisen können, wird am 13. und 14. März eine OnlineSchulung angeboten. Durch die Teilnahme an diesen Workshops sollen Jugendliche und ihre Eltern bestmöglich auf den Prozess des Erwachsenwerdens vorbereitet und begleitet werden.
Eine Anmeldung für die Workshops ist auf der Website des LaNCa-Projekts möglich: www.langzeitnachsorge-sh.de/workshop-anmeldung. Dort werden auch alle zukünftigen Termine für Transitionsworkshops veröffentlicht.