Bis tief in das 19. Jahrhundert hinein war die Stellung der Frau der des Mannes politisch, sozial, rechtlich und kulturell untergeordnet. Der „Beruf“ der Frau bestand in ihrer Rolle als Ehefrau, Mutter und Hausfrau. Dem Mann oblag die Führung der moralisch leicht zu verführenden „Tochter Evas“. Durch die Sozialisation und Erziehung seit frühester Kindheit wurden die Mädchen auf ihre Rolle vorbereitet – die meisten fügten sich mehr oder minder den Erwartungen und passten sie in ihr weibliches Selbstverständnis ein. Das war über die Jahrhunderte in allen sozialen Schichten der Regelfall, wenngleich sich seit der Aufklärung ganz langsam Veränderungen im Rollen- und Selbstbild der Frauen Bahn brachen.
Anhand der in der Ausstellung gezeigten Porträts einiger Frauen aus dem gehobenen Bürgertum sollen die Lebenswege nachvollzogen werden, in denen sich zunächst nur in Einzelfällen, dann aber auch in den gesellschaftlichen wie eigenen Erwartungen Spielräume eröffneten und sich ihre Situation beziehungsweise damit zeitversetzt auch die Situation ihres Geschlechts grundlegend veränderte.
Anlässlich des Vortrages ist die Ausstellung „FrauenBilder“ im Ostholstein-Museum (Schlossplatz 1) am 10. Januar vorab von 18 bis 19 Uhr geöffnet. Die Ausstellung beleuchtet mit einem Hauptaugenmerk auf die eigenen Sammlungsbestände eine Zeitspanne von rund 250 Jahren, die vom Spätbarock bis in die Neuzeit reicht. Im Museum gibt es eingangs um 18 Uhr eine Kurzführung durch die Ausstellung.
Der Eintritt ins Museum kostet regulär sechs Euro, der Eintritt zum Vortrag ist frei.