„Wir haben 135 Wege identifiziert, die nicht oder unzureichend beleuchtet sind“, berichtete Mirjana Kayser, Abteilungsleiterin Verkehrswegebau der Hansestadt, jetzt im Bauausschuss der Bürgerschaft. Auf diesen Wegen würden in den nächsten Jahren Straßenlaternen installiert.
Insgesamt müssen 46 Kilometer Gehwege zusätzlich beleuchtet werden. Derzeit zählt die Hansestadt 21 000 Straßenlaternen an 700 Kilometern Verkehrswegen. Ein Kilometer neue Beleuchtung kostet 186 000 Euro, die Stromkosten beziffert die Verwaltung mit neun Euro pro Leuchte und pro Jahr.
Die Verwaltung hat bereits eine Prioritätenliste ausgearbeitet. So sollen vorrangig der Fußweg zwischen Artlenburger und Beethovenstraße, die Marienbrücke, ein Fußweg entlang der Feuerwache eins, ein Gehweg von der Karavellen- zur Ziegelstraße und ein Fußweg vom Schlesienring zum Westpreußenring mit Laternen ausgestattet werden.
Die immer wieder von Bürgern geforderte bessere Beleuchtung des Wegs an der Kanaltrave – einer beliebten Joggingstrecke – erteilte Mirjana Kayser eine klare Absage. Die Untere Naturschutzbehörde habe erklärt, dass der Habitatschutz dort Vorrang habe.
„Bei uns laufen immer wieder Anfragen von Beschäftigten und Besuchern der Stadt auf, die sich an der Kanaltrave eine bessere Beleuchtung wünschen“, sagte Olivia Kempke, Geschäftsführerin des Lübeck Managements. Es gebe Alternativen zu dem dortigen Fußweg, erklärte Mirjana Kayser: „Niemand ist gezwungen, dort abends entlang zu laufen.“
Die Verwaltung kündigte eine Neuauflage der Online-Befragung zu Angsträumen im nächsten Jahr an. 2020 hatte die Stadt erstmals Bürger zu Orten befragt, an denen sie sich nicht sicher fühlen. 454 Bürger hatten teilgenommen. Danach ist die Innenstadt der Ort in Lübeck, der die Bürger am meisten verunsichert.
Es folgen Hauptbahnhof und Zob, und auf Rang drei rangieren die Wege am Kanal. Dann kommen zwei Unterführungen, die bei Passanten Beklemmungen auslösen – die Unterquerung des St.-Jürgen-Rings und die der Travemünder Allee. 409 der teilnehmenden Bürger waren Frauen, 190 Meldungen gingen von Männern ein. Die Verwaltung hatte im Anschluss 26 Angsträume aus den Meldungen herausgefiltert.