Ein Vier-Personen-Haushalt verbraucht je nach Wohnungsgröße im Jahr zwischen 12.000 und 18.000 Kilowattstunden Gas. Der ZVO hat den Arbeitspreis ab Januar 2024 für eine Verbrauchsmenge ab 8001 Kilowattstunden auf 13,49 Cent/kWh brutto gesenkt (zuvor 17,19 Cent/kWh). Der Grundpreis in dieser Größenordnung bleibt bei 159,43 Euro/Jahr brutto. „Damit sind wir von dem Preisniveau vor der Energiekrise natürlich noch weit entfernt“, sagt ZVO-Verbandsvorsteher Frank Spreckels.
Die Abwassergebühr wird der ZVO um fünf Prozent senken. So hat es die Verbandsversammlung in Ratekau beschlossen. „Wir haben im Schmutz- und Abwasserwirtschaftsbereich einen Überschuss erzielt, den geben wir an die Kunden zurück“, sagt Spreckels. Für einen Haushalt mit 120 Kubikmetern Schmutzwasser müssen künftig 543,60 Euro bezahlt werden (120 x 3,53 Euro = 423,60 Euro plus 120 Euro Grundgebühr). Im Jahr 2023 waren 566,40 Euro fällig (120 x 3,72 Euro = 446,40 plus 120 Euro Grundgebühr).
„Wir möchten mehr Menschen überzeugen, sich eine Biotonne zuzulegen“, sagt Frank Spreckels. Im Landesvergleich habe der ZVO eine schwache Ausstattung an Biotonnen. Von 70.000 Haushalten im Kreis, bei denen der Zweckverband Müll abhole, hätten nur 52 Prozent eine Biotonne. „Zum Vergleich: Im Kreis Rendsburg-Eckernförde sind es 96 Prozent“, sagt Spreckels. Wer keine Biotonne hat, muss alle organischen Abfälle zu Hause kompostieren. „Das macht natürlich kaum jemand“, weiß der Verbandsvorsteher. Also lande der Bioabfall in der Restmülltonne. Um den Kunden einen Impuls zur besseren Trennung zu geben, hat der ZVO ab Januar die Gebühren für eine 80-Liter-Tonne von 60 auf 30 Euro pro Jahr gesenkt. Wer sich also zu einer Biotonne entschließt und konsequenter seinen Müll sortiert, hat weniger Restmüll und kommt dort möglicherweise mit einer kleineren Tonne oder einer selteneren Abfuhr aus. Das ist insofern vorteilhaft, da die Gebühr für Restabfall steigen wird. Nach Angaben des ZVO muss ein Haushalt mit 80-Liter-Restmüll-Gefäß, das alle 14 Tage abgeholt wird, als Eigenkompostierer, mit Papiertonne und Gelber Tonne ab Januar jährlich 186,72 Euro zahlen – bislang waren es 159,72 Euro. „Die Verteuerung liegt zum einen an der CO2-Steuer, die die Abfallverbrennung teurer macht. Zum anderen ist auch der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst der Kommunen dafür verantwortlich“, erläutert Frank Spreckels.Beim Zweckverband fallen pro Jahr 37.500 Tonnen Restabfall, 12.000 Tonnen Bioabfall und 5700 Tonnen Sperrmüll an. Bislang konnte ein Haushalt mit einer 80-Liter-Restmülltonne ein Mal im Jahr kostenlos Sperrmüll abholen lassen. Wer eine 240-Liter-Tonne hat, durfte das dementsprechend dreimal in Anspruch nehmen. „Die Regelung war für 70.000 Haushalte im Kreis zu kompliziert. Daher haben wir sie abgeschafft“, sagt Spreckels. „Wenn jemand Sperrmüll loswerden muss, kommen wir auch zweimal – kostenfrei.“ Sperrmüll könne zudem kostenfrei auf den drei Recyclinghöfen im Kreis – in Neurathjensdorf (Nord), Neustadt (Mitte) und Bad Schwartau (Süd) – abgegeben werden.
Die Verbandsversammlung hat den Wirtschaftsplan 2024 für den ZVO beschlossen. Danach sind Investitionen in Höhe von 59 Millionen Euro vorgesehen. Für den Glasfaserausbau sind 29 Millionen Euro eingeplant. „Wir werden ihn bis 2025 hoffentlich abgeschlossen haben“, sagt Spreckels. 2024 sollen unter anderem die Kommunen Malente, Schashagen, Grömitz, Kellenhusen, Dahme, Grube, Kabelhorst, Lensahn und Damlos nahezu fertig Für ein weiteres Projekt werden rund 3,5 Millionen Euro bereitgestellt: „Wir werden unser Müllheizkraftwerk im laufenden Betrieb erneuern“, kündigt der Verbandsvorsteher an.