Schutz finden Frauen in Lübeck unter anderem im Awo-Frauenhaus. Es verfügt über 22 Plätze für Opfer von Gewalt. Doch wegen Renovierungsarbeiten ist es momentan geschlossen. Trotzdem gab es jetzt Besuch aus Kiel. Finanzministerin Silke Schneider (Grüne) übergab im Awo-Frauenhaus eine Spende in Höhe von 6110 Euro und informierte sich über die Situation vor Ort. Für die Mitarbeiterinnen war der Termin zugleich eine Gelegenheit, um über die Belastungen ihres Arbeitsalltags und strukturelle Probleme beim Schutz von Betroffenen zu sprechen.
Wegen der Bauarbeiten leben aktuell keine Frauen in der Lübecker Einrichtung. Aus einer ursprünglich kleinen Renovierung ist eine umfassende Sanierung des gesamten Gebäudes geworden. Dabei entstand ein immerhin barrierearmes Apartment. „Barrierefrei ist in einem Altbau schwierig, aber es ist ein erster Schritt“, sagt Chris Mull, Awo-Regionalleiterin Süd-Ost.Ende März 2026 soll die Modernisierung abgeschlossen sein. Danach sollen alle 22 Plätze wieder zur Verfügung stehen. Langfristig wünscht sich die Awo eine zusätzliche Einrichtung – allerdings an einem anderen Standort in Schleswig-Holstein.
Für einen noch besseren Schutz der Frauen benötigte die Awo einen Sichtschutz für die Fenster. 4000 Euro waren nötig, am Ende kamen 6110 Euro an Spenden zusammen. Möglich machte das die Landesplattform „Wir-bewegen.sh“ der Investitionsbank Schleswig-Holstein.Schneider betonte beim Besuch die Bedeutung der Einrichtung. „Das Frauenhaus ist mehr als nur eine Anlaufstelle. Der Sichtschutz ist hierbei auch ein Symbol zum Schutz der Frauen.“ Das Frauenhaus sei ein Ort, an dem Frauen Sicherheit, Unterstützung und ein verlässliches Netzwerk fänden und damit eine Chance, ihr Leben neu zu ordnen.