Pilotprojekt
war ein Erfolg
In Lübeck, Brunsbüttel und Heiligenhafen haben Schüler den Rätselspaß in einem Pilotprojekt vorab getestet– mit Erfolg. Acht Termine stehen jetzt bis Februar 2026 in ganz Ostholstein an. Burkhardt und ein Kollege sind mit dem mobilen Escape-Room viel an Schulen unterwegs. Das sei besser als Frontalunterricht, sagt der Teamleiter. Vermittelt werde schnell, vieles „effektiv und interaktiv“, am Ende hätten die Spieler einen großen „lebendigen Überblick“. Die Teamarbeit stärke zudem den Klassen-Zusammenhalt.Generell hat der Bedarf in der Beratung zugenommen: Rund jedes siebte Gespräch drehte sich 2024 um Cannabis-Konsum, 59 waren es beim ATS-Suchthilfezentrum des Kreises im Vorjahr insgesamt. „Die Zahlen steigen. Und gekommen sind nur Kandidaten, die bereits erkannt haben, dass sie ein Problem haben“, sagt Burkhardt, nach einem Blick in den Jahresbericht.Mit dem Escape-Room „Cannabis-Alarm“ sollen die Schülerinnen und Schüler ab Jahrgangsstufe 9 direkt beim Thema abgeholt werden. „Oft haben 16-Jährige schon eigene Erfahrungen gemacht“, sagt Burkhardt. Bei Escape-Room-Abenteuern müssen die Spieler knifflige Rätsel in einer vorgegebenen Zeit lösen, sich oft aus einem verschlossenen, Raum befreien. Teil des Spiels ist eine spannende Hintergrundgeschichte. Die immer erfolgreicheren Live-Spiele gibt’s hierzulande seit Anfang der 2010er Jahre.Die Rätsel werden im Klassenraum gezielt verteilt und zwei Teams bestimmt, die sich wiederum in vier Kleingruppen aufteilen. Jede übernimmt einen der Beutel, wie die „Stoffkunde“. Dann wird ein kurzer Audio-Trailer zur Einführung per Lautsprecher abgespielt − und los geht’s. Alles läuft komplett selbstständig. Burkhardt hilft nur, wenn es während der einstündigen Session von „Cannabis-Alarm“ hakt.
Zum Schluss gibt es
ein Cannabis-Quiz
Vor allem Codes werden gesammelt. Mit ihnen lassen sich per Zahlenschloss verriegelte Infoboxen öffnen, die Hinweise enthalten und gleichzeitig Wissen vermitteln. So muss etwa eine Zahlenkombination gefunden werden, die nur mithilfe von Schwarzlicht sichtbar ist und zuvor gut versteckt wurde. Am Ende wird alles nochmal in einem Cannabis-Quiz zusammengefasst. Dann folgt eine Nachbesprechung.
Entwickelt und finanziert wurde das Lernspiel von der Landesstelle für Suchtfragen Schleswig-Holstein auf Basis aktueller Präventionsstudien und dank einer Förderung des Kieler Gesundheitsministeriums. Die Erfahrungen damit werden nun regelmäßig evaluiert. Denn der Cannabis-Escape-Room aus der Sporttasche − 24 kommen mittlerweile im ganzen Bundesland zum Einsatz− soll weiter verbessert werden.