Wegen Sperrung: Bald fahren 71 Busse pro Stunde durch die Wahmstraße
Mühlentorbrücke für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen ab Mitte Dezember dicht – Änderungen auf vielen Linien.

Noch fahren Busse auf der Mühlentorbrücke. Ab 15. Dezember ist es damit vorbei.Foto: Agentur 54°
Lübeck. Mit der Sperrung der Mühlentorbrücke kommt ab 15. Dezember viel zusätzlicher Verkehr auf die Wahm- und die Krähenstraße zu. Normalerweise fährt dort nur die Linie 5. Wegen der Sperrung der Beckergrube ist die Zahl der Busse bereits jetzt erhöht. Mit dem Fahrplanwechsel werden es noch einmal mehr: Bis zu 71 Busse pro Stunde werden dann in Wahm- und Krähenstraße unterwegs sein, hat die Stadt ausgerechnet.

Grund dafür ist die Baufälligkeit der Mühlentorbrücke. Schwere Fahrzeuge über 3,5 Tonnen dürfen dann nicht mehr über das Bauwerk fahren. Davon betroffen ist auch der Busverkehr, der von der Kronsforder und Ratzeburger Allee aus nicht mehr direkt in die Stadt fahren kann.

Linie 7 über Wallstraße

Die Linie 7, die aus der Geniner Straße kommt, soll über Possehl- und Wallstraße in die Mühlenstraße fahren (und umgekehrt). Alle anderen betroffenen Linien müssen die Route über Hüxtertor­allee, Rehderbrücke, Krähen- und Wahmstraße nehmen, um zum Kohlmarkt zu gelangen. „Die Fahrpläne der über die Wahmstraße umgeleiteten Busse sehen keine Fahrtzeitverlängerungen vor“, sagt Stadtsprecherin Nicole Dorel. Dies soll dadurch erreicht werden, dass die Busse auf der Umleitung keine Haltestellen bedienen.

Doch wird die Wahmstraße, auf der viele Radfahrer unterwegs sind, diesen zusätzlichen Verkehr bewältigen können? Werden die Kreuzungen Königstraße/Wahmstraße beziehungsweise Rehderbrücke/Hüxtertor­allee verändert? Werden die Fahrradständer an der Wahmstraße demontiert? Zu diesen Fragen kann die Stadtverwaltung aktuell noch keine verbindlichen Aussagen treffen. „Weitere Maßnahmen befinden sich aktuell in der Abstimmung und werden zu gegebener Zeit bekanntgegeben“, sagt Nicole Dorel.

Wegen der zeitgleichen Sperrung von Mühlentorbrücke und Beckergrube sieht die Stadt keine Alternativen zur Wahmstraße. Der Weg über die Mühlenstraße sei für die Linien aus Richtung Kronsforder Allee und Ratzeburger Allee zu umständlich, teilte die Stadt mit. Andere Varianten hätten entweder deutliche Fahrtzeitverlängerungen bedeutet, wichtige Haltestellen von der Innenstadtanbindung abgeschnitten oder wären mit erheblichen Mehrkosten verbunden gewesen.

Die Planer haben versucht, eine noch höhere Zahl an Bussen in Wahm- und Krähenstraße zu verhindern. Deswegen gibt es Änderungen, die die Linien 2, 4, 8, 15 und 25 betreffen. Die Linien 15 und 25 fahren künftig nicht mehr in die Innenstadt. Sie kommen aus der Kronsforder Allee und fahren über Hüxtertorallee und Falkenstraße zum Gustav-Radbruch-Platz.

Linie 4 wird geteilt

Die Linie 4 wird geteilt. Von Groß Grönau aus fährt sie ab Dezember zum Zob. Der Abschnitt zwischen Gustav-Radbruch-Platz und Heiweg wird künftig von der neuen Linie 41 bedient. Die Kurzfahrten der Linie 2 zwischen Bauernweg und Sudetenstraße entfallen. Der Abschnitt Sana-Kliniken–Sudetenstraße wird künftig durch die Linien 15 und 25 bedient. Die Linie 8 übernimmt Fahrten der Linie 2 bis zum Bauernweg.

Für einige Fahrgäste bedeutet dies einen Umstieg, wenn sie in die Innenstadt wollen. Fahrgäste in der Sudetenstraße müssen an den Sana Kliniken umsteigen und Fahrgäste der Linie 41 am Gustav-Radbruch-Platz. „Betroffen sind jedoch überwiegend Linienäste mit vergleichsweise geringer Auslastung, sodass die Einschränkungen für die große Mehrheit der Fahrgäste gering bleiben“, teilte die Stadtverwaltung mit. Details zum neuen Fahrplan sollen Anfang November veröffentlicht werden. Die Beckergrube soll im November 2026 fertiggestellt sein. Das würde für Wahm- und Krähenstraße eine Entlastung bedeuten. Anschließend soll die Mühlentorbrücke für mehrere Jahre saniert werden. hvs
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