Wenn es also Kirche gelänge, sich als Gemeinschaft von Glaubenden und als Ansprechpartner in Lebensfragen nachhaltig und glaubwürdig bei den jungen Menschen zu verankern, müsse man sich um die Zukunft seiner Institution nicht sorgen.
Kirche als wichtige Anlaufstelle, die Halt bietet
Der 48-Jährige leitet seit Anfang des Monats die Fachstelle für die Arbeit mit jungen Menschen im evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg. Angesichts von Klimakrise, Kriegen, schulischem Druck und steigenden psychischen Belastungen sieht er die Kirche als wichtige Anlaufstelle, die Sicherheit, Gemeinschaft und Halt bietet.
„Mich hat es nach der Konfirmation jedenfalls gar nicht mehr losgelassen, sodass ich mich gleich ins Ehrenamt gestürzt habe“, blickt Röpstorff zurück. Allerdings räumt er auch ein, dass vieles oftmals an Personen gebunden sei. So habe er damals unter anderem einen gewinnenden Pastor in seiner Gemeinde in Hamburg-Rahlstedt gehabt. Aus seinem Engagement wurde schließlich ein Beruf. So studierte Röpstorff Soziale Arbeit und Diakonie und wurde Diakon. Leitende Positionen in der Kirche folgten.
„Jetzt geht es für mich darum, Jugendarbeit kirchenpolitisch zu stärken, ihren Stellenwert in den Gremien zu betonen und diejenigen zu unterstützen, die direkt vor Ort arbeiten“, erklärt er.
Bedarfe junger Menschen ernst nehmen
Besonders am Herzen liegt Röpstorff, die Bedarfe junger Menschen ernst zu nehmen. „Jugendarbeit darf nicht nur dazu dienen, dass Jugendliche verzweckt werden, um zum Beispiel beim Gemeindefest Waffeln zu backen. Es geht darum, ihnen echte Räume zu eröffnen, Orte, wo sie sich ausprobieren, gestalten und Selbstwirksamkeit erfahren können“, betont er.
Mit Lübeck verbindet Röpstorff nicht nur beruflich vieles, sondern auch seine Leidenschaft für das Theater. Schon seit Jahren steht er auf der Bühne, etwa im Kleinen Hoftheater Lübeck. Und vor Kurzem hat er die Freie Theatercompagnie Liubice mitgegründet, um eigene Projekte zu verwirklichen und die Lübecker Kulturszene aktiv mitzugestalten.