Die Ausstellung zeigt unterschiedliche Papierarbeiten mit Küstenmotiven, sowie ein paar wenige Ölbilder des Künstlers. Die Werke stammen alle aus privaten Sammlungen.
Max Pechstein, geboren 1881 in Zwickau, war ein deutscher Künstler und Grafiker. Er malte und zeichnete vor allem Figuren und Landschaften. Insbesondere seine Zeit an der Ostsee in Nidden, Ostpreußen (heutiges Litauen), und Leba, Vorpommern (heute Polen), habe ihn beeinflusst, sagt seine Enkelin. Viele Monate verbrachte er an der Ostseeküste und fing das Leben der Menschen vor Ort mit Farbe und Pinsel ein.
„Wir sind stolz, dass wir die Ausstellung in Zusammenarbeit mit Julia Pechstein realisieren konnten“, sagt Julia Hümme, Leiterin des Ostholstein-Museums. „Das ist etwas ganz Besonderes und das Highlight des Ausstellungsjahres“, fügt Kuratorin Sophie Matuszczak hinzu.
Anders als in vielen anderen Ausstellungen hängen die Bilder von Pechstein im Ostholstein-Museum weder chronologisch noch geografisch sortiert. Die Kuratorinnen haben sich entschieden, die Bilder nach Motiven sortiert aufzuhängen. „Für die Besucher ist es reizvoll zu sehen, wie er zu unterschiedlichen Zeiten ein Motiv umgesetzt hat“, sagt Hümme. Die Blickwinkel seien ähnlich, aber die Umsetzung unterschiedlich, das könne man so besonders gut erkennen.
Eines haben Max Pechsteins Bilder allerdings alle gemeinsam, sie zeigen die Ostsee, die Menschen an der Küste und die umliegenden Dörfer und Landschaften. „Er hatte eine Begeisterung für das Meer, den Rhythmus, die Farben und das Rauschen. In die Berge hat es ihn nicht gezogen“, sagt Julia Pechstein, Tochter von Pechsteins zweitem Sohn Max Konrad. Die Rauheit der Ostsee und die der Menschen an dieser Küste habe den Künstler gefesselt, auch wenn es manchmal schwer gewesen sei, sie als Modelle zu gewinnen.
Pechstein war von 1906 bis 1912 Mitglied der Künstlergruppe „Brücke“, zu der auch Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel oder Fritz Bleyl gehörten. Einige der bevorzugten Motive der Gruppe zeigen sich auch in Pechsteins Arbeiten. Er malte den Mensch in der Natur ohne vorüberlegte Pose, sondern einfach im Sein, erklärt Julia Pechstein. Auch Aktmalerei und die Beobachtung von Vorgängen seien seine Motive gewesen. Dazu zählen zum Beispiel Bilder von Fischern oder badenden Menschen an der Ostsee.
Neben den Bildern aus Nibbe und Leba gibt es auch zwei Kunstwerke aus Schleswig-Holstein in der Ausstellung. Ein Bild zeigt die Küste von Strande bei Kiel, wo er 1952, drei Jahre vor seinem Tod, zu Besuch war. Ein weiteres Bild zeigt die Insel Fehmarn. Es sei nicht ganz klar, wann der Künstler auf der Insel zu Besuch war, aber es gebe zwei gezeichnete Postkarten von 1919. Das im Ostholstein-Museum ausgestellte Bild zeigt den Hafen von Orth, die Lemkenhafener Mühle und den Flügger Leuchtturm. Es wurde 1922 gemalt, erklärt Sophie Matuszczak.Die Ausstellung mit Werken von Max Pechstein ist vom 15. August bis 2. November 2025 zu sehen. Geöffnet ist dienstags bis sonntags sowie an Feiertagen jeweils von 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt beträgt sechs Euro, ermäßigt drei Euro.