Bereits seit einem Jahr liefern zwei Windenergieanlagen bei Hutzfeld sauberen Strom. Das Mühlen-Duo, das zum Jahreswechsel 2023/24 fertigstellt wurde, betreiben die Firma Denker Wulf aus Sehestedt bei Rendsburg und die Stadtwerke Eutin (SWE). In unmittelbarer Nähe zu diesen beiden Windrädern liegen zwei weitere Bauplätze. Die Fundamente für die Türme werden derzeit vorbereitet. In den kommenden Monaten wird die Firma Enercity Erneuerbare zwei Windkraftanlagen bauen, die bis zum Jahresende in Betrieb gehen sollen. Zudem hofft SWE-Geschäftsführer Marc Mißling, in einer Energiepartnerschaft mit der Gemeinde Bosau den Windpark Hutzfeld um zusätzliche zwei bis drei Anlagen erweitern zu können. Es gebe entsprechende Eignungsflächen in Richtung Liensfeld, erläuterte er in einer Sitzung des Bauausschusses. Dort solle auch ein Solarpark mit Photovoltaikanlagen entstehen.
Hintergrund für diese Bemühungen: „Der Strombedarf wird sich in den kommenden zehn Jahren versiebenfachen“, sagte Mißling. Man müsse daher jede Möglichkeit in der Region nutzen, um Energie zu produzieren. Und regenerative Energie brauche Fläche.
Noch konkreter sind die Pläne für einen Windpark, der zwischen Klenzau und Gothendorf entstehen soll. Die SH Energie Projekt Nord GmbH aus Lübeck will bis zu 13 Räder errichten. Bei einem Abstand von 800 Metern zu den Siedlungsflächen wären vier Anlagen auf Bosauer und neun auf Süseler Gebiet möglich, erklärte SH Energie-Projekt-Entwickler Johannes Willkomm. Bei einem Abstand von 1000 Metern würden insgesamt drei Anlagen wegfallen.
Zusammen mit SH-Energie Syndikus Jens-Uwe Schmedemann warb Willkomm bei der Ausschusssitzung mit finanziellen Zusagen für das Vorhaben. Pro Anlage könnten die Gemeinden jährlich mit 50.000 Euro Einnahmen aus EEG-Mitteln (Erneuerbare-Energien-Gesetz) rechnen. Hinzu komme die Gewerbesteuer, die laut Schätzung bei etwa 30.000 Euro pro Jahr und Anlage liege, erklärte Schmedemann. Trotz dieser und weiterer Angebote wie Strombonus und Bürgerbeteiligung wollten die Ausschussmitglieder noch keine Weichen stellen. „Wichtig ist, was Süsel macht. Uns gehört nur ein Drittel der Fläche“, betonte CDU-Fraktionssprecher Jan Rohe.