Digitales Passbild: Erst wenige Bürgerbüros haben die Geräte
Übergangsregelung bis Ende Juli – Fotostudios und Drogeriemärkte sind bereit

Ahrensbök hat es schon: Bürgermeister Andreas Zimmermann zeigt das PointID-Gerät, mit dem Foto, Fingerabdrücke und Unterschrift digital erfasst werden. das Gerät.Foto: Susanne Peyronnet
Eutin. Die Digitalisierung funktioniert noch nicht überall: Seit 1. Mai sollte jeder, der einen Pass oder einen Personalausweis beantragen will, ein sogenanntes E-Passbild haben. Also kein Papierfoto, sondern ein digital übermitteltes. Darauf haben sich Ostholsteins Städte und Gemeinden seit einiger Zeit vorbereitet.

Geklappt hat es in vielen Orten trotzdem nicht – und der Fehler liegt nicht in den Rathäusern. Wo das E-Passbild jetzt noch nicht angeboten werden kann, greift eine Übergangsregelung. Spätestens ab 31. Juli soll es aber überall so weit sein. Doch wie kommen die Ostholsteiner an dieses E-Passbild?

Drei Wege führen dorthin: Sie können es bei einem Drogeriemarkt machen lassen, sofern dieser dafür mit einer speziellen Cloud, einer externen Datenwolke, verbunden ist. Sie können zu einem ebenso vernetzten Fotogeschäft gehen. Oder sich direkt im Bürgerbüro fotografieren lassen. Dort werden sogenannte Point IDs stehen, Geräte, die von der Bundesdruckerei geliefert werden. Sie können das Foto machen, Fingerabdrücke und Unterschrift digital erfassen.

Doch da beginnen die Probleme. „Die Technik für die Fingerabdrücke funktioniert reibungslos, für die Fotos eben nicht“, teilt Oldenburgs Bürgermeister Jörg Saba (parteilos) mit. Der Grund: Die Bundesdruckerei habe noch nicht die erforderlichen Geräte geliefert. Dieselbe Antwort kommt von Fehmarn, aus Ratekau, aus Eutin, aus Bosau, aus Malente, aus Grömitz.

„Da wir zunächst die technischen Voraussetzungen herstellen mussten, sind wir bis jetzt noch nicht mit einem Aufnahmesystem beliefert worden. Ein Lieferzeitpunkt wurde uns noch nicht avisiert“, teilt Dennis Wiese, Ordnungsamtsleiter in Bad Schwartau, mit.

Es fehlt also an der Technik. Immerhin funktioniert die Sache mit den Drogeriemärkten so halbwegs. Saba: „Beim Drogeriemarkt dm in Oldenburg können die entsprechenden Bilder angefertigt werden. Der ausgehändigte QR-Code sollte dann im Bürgerbüro eingescannt werden können, soweit die Theorie. Inwieweit dieses in der Praxis funktioniert, müssen wir abwarten.“

Besser sieht es in Ahrensbök und Heiligenhafen aus, wo die Bundesdruckerei die Terminals bereits geliefert hat oder bald liefert. „Der Aufbau und die Inbetriebnahme dieser Geräte erfolgt am 6. Mai durch eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter der Bundesdruckerei“, teilt Dennis Schreiber vom Fachdienst Informationstechnik der Stadt Heiligenhafen mit. Der Abruf von digitalen Lichtbildern aus den zertifizierten Foto-Clouds (dm, Ringfoto) sei ebenfalls möglich.

Der 6. Mai ist auch für das Bürgerbüro in Neustadt der Stichtag. Dann wird das PointID-Gerät von der Bundesdruckerei aufgestellt und eingerichtet, heißt es aus dem Rathaus. Das ist auch der Zeitpunkt, ab dem sich die Bürger dort für einen Pass oder einen Personalausweis fotografieren lassen können. Das Bürgerbüro gehe davon aus, dass alles reibungslos funktionieren werde.

Bereit ist auch das Bürgerbüro Ahrensbök. Die Geräte sind da, die Software ist verfügbar. „Jetzt folgt der Feinschliff, sodass wir hoffen, zu Anfang Mai der Ahrensböker Bevölkerung das neue Dienstleistungsangebot bereitstellen zu können“, sagt Bürgermeister Andreas Zimmermann (parteilos). Die Fotos kosten überall sechs Euro. Herausgegeben werden dürfen sie nicht, auch nicht dem, der darauf abgebildet ist.

Andere Kommunen müssen noch warten. Die Bundesdruckerei habe mitgeteilt, die Auslieferung samt Aufbau und Einarbeitung für Eutin erfolge „sukzessive in den nächsten Wochen“, teilt Eutins Stadtsprecherin Kerstin Stein-Schmidt mit. Die Eutiner Fotostudios (Prien und Strack) seien mit dem Bürgerbüro im Austausch.

Das Bürgerbüro Bad Schwartau wird auch ohne PointID nur noch digitale Passbilder verarbeiten. Die Cloud zum Abruf der Lichtbilder von Fotografen oder Drogeriemärkten sei von Seiten der Stadt eingerichtet. Ordnungsamtsleiter Wiese: „Fraglich wird jedoch sein, ob sich auch wirklich alle Fotografen rechtzeitig bei den Cloudanbietern registriert haben.“ In Ratekau gibt es zwar noch kein PointID, aber zertifizierte Smartphones, mit dem die digitalen Passbilder aufgenommen und sofort verarbeitet werden.

Bereit sind auch etliche Fotogeschäfte in Ostholstein.Hartmut Junge von Photo-Porst in Neustadt versichert: „Wir sind bereit für das E-Passfoto.“ Es sei kein digitales Passbild, die gebe es schon lange, sondern eben ein E-Passbild, das elektronisch übermittelt werde. „Das funktioniert tadellos“, sagt Junge weiter.Als 2020 das Gesetz über das E-Passbild geplant wurde, habe es zunächst geheißen, ausschließlich die Bürgerbüros dürften die Fotos machen. „Da sind wir Fotografen auf die Barrikaden gegangen“, erinnert sich Junge. Eine Arbeitsgemeinschaft E-Passfoto unterstützt ihn und seine Kollegen bei den Voraussetzungen für das digitale Passbild. Junge: „Am 17. April wurde bundesweit die Software ausgerollt, gerade wurden die Zugänge zur Cloud eingerichtet.“ und sas
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