Das Fahrzeug mit dem Name „Eisbär“ ist schwarz vor Ruß. Reste des verkohlten Sitzes liegen weniger Meter entfernt auf dem Boden. Darauf befinden sich zwei blaue Einmal-Handschuhe – vermutlich von einem Beamten der Kriminalpolizei zurückgelassen.
Die Experten in Sachen Brandermittlung wurden bereits in der Nacht auf Donnerstag alarmiert. Sie sollten herausfinden, warum der „Eisbär“ plötzlich brannte. Bereits während der Löscharbeiten hieß es, ein technischer Defekt sei wahrscheinlich.
Dass die Beamten am Donnerstag erneut vor Ort waren, bestätigt Polizeisprecher Philipp Jagelle. „Es gibt keine neuen Erkenntnisse“, teilt er mit. „Es wird in alle Richtungen ermittelt und geprüft, ob ein technischer Defekt der Auslöser gewesen sein könnte.“ Durch das abgebrannte Fahrzeug sei ein Schaden im oberen fünfstelligen Bereich entstanden.
Unklar ist weiterhin, welchen Schaden das Feuer und vor allem der starke Rauch angerichtet haben. Den Totalschaden an der Eismaschine bestätigt auch Gesine Muus. Sie ist Leiterin des Timmendorfer Kurbetriebs und somit unter anderem für das ETC zuständig. Die Eishalle sei bereits seit dem 31. März geschlossen gewesen. Bis September ist Sommerpause. Der Tennisbetrieb laufe jedoch ohne Einschränkungen weiter, er sei von dem Feuer nicht betroffen.Michael Weissin ist der Vorsitzende des Clubs für Eissport, der in der Halle neben Eiskunstlauf und einer Schlittschuh-Laufschule vor allem Eishockey anbietet. Er spricht von Glück im Unglück.
„So wie es aussieht, wurde die Ammoniakanlage nicht beschädigt. Ohne diese könnten wir das Eis nicht kühlen“, führt er aus. Aber man müsse schauen, in welchem Zustand die Kabinen sowie die Büroräume sind. „Es war ja stark verraucht. Wir müssen gucken, ob es dort irgendwelche Schäden gibt.“Das wird laut Gesine Muus ein Brandgutachter ermitteln müssen. Dieser soll nun angefordert werden und möglichst zeitnah die Eishalle und die dazugehörigen Räume in Augenschein nehmen. „Wir haben Rauchspuren und verrußte Wände in dem Teil, wo der ‚Eisbär‘ gestanden hat. Alles Weitere muss untersucht werden“, erläutert sie.
In der Brandnacht war das Ausmaß des Feuers zunächst unklar. Um ein Übergreifen der Flammen von der Eisbearbeitungsmaschine zu verhindern, waren in Spitzenzeiten bis zu 80 Einsatzkräfte aus Timmendorfer Strand, Scharbeutz sowie des Löschzugs Gefahrgut vor Ort.
Zudem wurde die Warn-App „Nina“ ausgelöst. Zahlreiche Menschen, die diese App auf ihrem Handy haben, wurden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Grund hierfür war die heftige Rauchentwicklung.
Den Feuerwehrleuten gelang es schließlich, den „Eisbär“ per Seilwinde und Löschfahrzeug aus dem Gebäude zu ziehen. Anschließend nahmen Spezialkräfte unter Atemschutz Messungen im Gebäude vor. „Es gab keine Beschädigungen an den gelagerten Ammoniak-Gebinden“, sagt Einsatzleiter Stefan Schoenfeld. Die Feuerwehr musste allerdings Hochdrucklüfter im kompletten Bauwerk einsetzen, da der Brandrauch sich schon weit ausgebreitet hatte.