„In den letzten fünf Jahren ist doch nichts passiert. Sie bekommen das Problem mit dem fehlenden Wohnraum nicht in den Griff“, beschwerte sich ein Einwohner aus Niendorf. Für den Sohn suche man eine Wohnung, finde aber nichts. Partheil-Böhnke hält dagegen: „Wir haben in den vergangenen Jahren drei Projekte auf den Weg gebracht, mit denen wir bezahlbaren Wohnraum mit sehr vielen Wohneinheiten geschaffen haben“, sagte er. Das erste Projekt sei bereits abgeschlossen. Am Vogelsang sind 88 Wohnungen in drei Gebäuden entstanden. Im Herbst 2023 wurden die Häuser fertiggestellt.
Vier Mehrfamilienhäuser mit 58 Mietwohnungen werden derzeit im Neubaugebiet Blumenkoppel in Niendorf gebaut. „Wir haben gerade Richtfest gefeiert“, erinnert Partheil-Böhnke. Interessenten können sich für eine der öffentlich geförderten oder mit einem Mietdeckel versehenen Wohnungen bewerben. Anfang 2026 könnten die Wohnungen bezogen werden. „Das dritte Projekt wird gerade von der Politik entschieden. Am Barkholtredder wird auch bezahlbarer Wohnraum entstehen“, kündigt der Bürgermeister an.
Tatsächlich räumen auf einer großen Fläche bereits Abrissbagger auf. 132 neue Wohnungen sollen am Barkholtredder entstehen. „Die neuen Wohnungen sind schnell weg, da gebe ich ihnen recht“, sagte Partheil-Böhnke an die Adresse des Anwohners und konterte dessen Vorwürfe mit einem freundlichen: „Da muss man sich natürlich rechtzeitig kümmern.“
Allerdings sieht die Zukunft eher düster aus. „Ansonsten haben wir nicht mehr viele Möglichkeiten. Die Landesplanung gibt vor, wo wir bauen dürfen und wo nicht. Und viel ist da nicht mehr möglich“, räumt Partheil-Böhnke ein. Zudem spielte er den Ball auch an die Bürger zurück. Der Bürgermeister: „Vor Jahren haben wir mal ein Grundstück gekauft, das für 120 Wohneinheiten ausgelegt war, und da gab es massiven Widerstand von der Bevölkerung.“
Es sei immer das gleiche Problem, auch in anderen Gemeinden. „Die Kinder sollen bleiben können, aber wenn ein Baugebiet in der Nachbarschaft entstehen soll, möchte man lieber seine schöne Feldrandlage behalten.“