Das Gemeinnützige Unternehmen „Die Ostholsteiner“ hat die Kaffeerösterei von Annerose Zimmermann übernommen und in einem Teil seines Geschäftes Scandy jetzt offiziell wiedereröffnet. „Wir haben eine Wäscherei, eine Reinigung, ein Catering, ein Café, ein Hotel und jetzt auch eine Kaffeerösterei. Das ist ein neues Qualifizierungsfeld für unsere Mitarbeiter“, sagte Bettina Fidus-Hansen, Bereichsleitung Bildung und Arbeit, stolz. Eine Kaffeerösterei passe gut zu Behinderten-Werkstätten, denn es gebe viel händische Arbeit. „Die Mitarbeiter wiegen, mahlen, füllen ab, schweißen ein und labeln.“ Sie habe aber vorher bei anderen Werkstätten gefragt, „wie das bei euch so geht“, erzählte sie in ihrer Eröffnungsrede. Alle zwei Wochen fahren Mitarbeiter der „Ostholsteiner“ nach Hamburg, laden dort bei einem Händler den über eine Kaffee-Börse gekauften Kaffee ein und bringen ihn zum Rösten. „Nach ein paar Tagen bekommen wir Bescheid, dann holen wir ihn nach Eutin“, erläuterte Bettina Fidus-Hansen.
Noch im Laufe des Jahres wollen die „Ostholsteiner“ einen eigenen Kaffeeröster kaufen und in ihren Werkstätten in der Siemensstraße selbst rösten – „mit Strom von unserer eigenen Photovoltaik-Anlage“. 25 Kilo schaffe der Röster in einem Röstgang, sagte sie. In den Werkstätten sind sechs Menschen für die Rösterei tätig, im Ausschank sind ein bis zwei Personen pro Schicht beschäftigt. „Viele Mitarbeiter wollen gern hierher. Der Kaffee zieht sie magnetisch an“, sagt die Bereichsleiterin.
Die Frauen und Männer seien auch immer sehr erfreut, wenn sie beim Einkaufen „ihren Kaffee“ im Regal sähen, schilderte Bettina Fidus-Hansen. Einige Sorten gebe es bei famila und Rewe in Eutin sowie bei Markant in Malente. Das komplette Sortiment führt aber nur die Kaffeerösterei bei Scandy.
Annerose Zimmermann war zur Neueröffnung anwesend. Als sie sich im vergangenen Jahr entschieden habe, aufzuhören, habe es mehrere Bewerber für die Nachfolge gegeben, sagte Bettina Fidus-Hansen und: „Danke, dass du uns die Kaffeerösterei übergeben hast!“